NEUJAHR – GANZ PERSÖNLICH
Zum Start ins Neue Jahr 2020: Ich habe meinen Koffer gepackt
„Einen motivierten Start ins Neue Jahr 2020“ habe ich den meisten Menschen gewünscht, die in den letzten Tagen mit mir korrespondiert haben. – Dann habe ich gestern einfach den Computer und das Handy ausgeschaltet und bin Schlafen gegangen. – Es stimmt, ich habe meine Freunde, meine Familie, die das Neue Jahr mit einem Glas Sekt, einem Wunsch oder zwölf Küssen beginnen. Die dem Neujahrsfeuerwerk zuschauen oder es selbst zünden. Die üppig Auftischen und traditionell einen Königskuchen (Bolo Rei) als „must“ befragen. Die zum Jahreswechsel ins Weiß oder ins „Heiß“ fahren. Und die, die ganz einfach vor dem Fernseher den Jahreswechsel begehen.
Was hat es mit dem Koffer auf sich?
Wenn dieser erste Tag des Neuen Jahres die Augen öffnet und ich diese 365 Tage in ihrer Länge vor mir sehe. In diesem Moment ist mein Koffer für das Jahr gepackt, diese Reise durch und mit jedem Tag. Dies auf und ab der Emotionen, der Motivation, der kalten und warmen Duschen, die so ein Jahr anbietet. Die Herausforderungen, um im richtigen Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Und der Versuch, immer die richtigen Worte zu finden. Die Emotionen zu kontrollieren, nicht unfair gegenüber Menschen um uns zu sein. Eine Meinung zu haben, und diese zuerst gegenüber mir selbst zu behaupten (wie leicht ist es vermeintlichen Stimmungen und vermeintlichen Mehrheiten zu folgen). Und dann diese Meinung nach außen zu tragen. Nein, keine anderen Meinungen zu modifizieren. Ja, vielleicht diese zum Nachdenken zu bewegen. Doch Zwang – in welcher Richtung – schafft Zwang und Druck und lässt irgendwann nicht nur Korken platzen (jeder konnte schon dieses Knallen des Sektkorkens in seinem Leben erfahren) sondern lässt im Extremfall sogar Sektflaschen explodieren.
Mein Koffer jedenfalls ist für mich ein Symbol meiner eigenen Vorbereitung. Doch darin ist auch Platz um Neues darin aufzubewahren, um morgen oder übermorgen dann mit mir durch das Jahr zu gehen.
Der Keynote-Speaker Raphael Stenzhorn hatte in seinem E-Mail „Das solltest Du noch vor Silvester tun“ die Empfehlung notiert, sich einen Überblick verschaffen, so dass das Vergangene analysiert und das Zukünftige mit einer Orientierung oder gar einem Ziel verbunden wird.
Persönlich habe ich im vergangenen Jahr viel erreicht, ohne hierfür Zielvorgaben verfolgt zu haben. Mag dies durch meine beruflichen Umstände definiert sein: ich habe mit Menschen und deren Emotionen, Stimmungen, ihren Gewissheiten aber auch Ungewissheiten zu tun. Ich kann als Mensch immer nur Angebote machen und mir wünschen, dass diese Angebote den Geschmack, die Freude, den Suchwunsch des Kunden treffen. Oder auch: dass ich mit meinem Auftreten, meiner Art und meinen Worten eine Brücke bauen kann, die Menschen einlädt, mit mir zu arbeiten.
So nehme ich den ersten Tag dieses Jahres nicht zum Anlass „Zielvorgaben“ auf einem Papier oder in meinem Kopf zu notieren. Sondern mir selbst zu sagen: die Dinge kommen auf mich zu. Ich kann sie mit meinen Gedanken einladen, ich kann auf sie vorbereitet sein. Doch werden sie zumeist nicht dann eintreffen, wenn ich sie mir wünsche. Viel eher treffen sie ein, wenn ich ohne Zwang, ohne Druck und ohne Verbissenheit an den Tag zu legen, diesen Dingen die Türe offen halte.
Damit meine ich ausgestattet zu sein für das Jahr 2020.
Wenn ich noch all den Kunden, die sich an mich wandten, alle Kunden die ich bedienen durfte, alle Kunden, die mit meiner Arbeit zufrieden waren, ein Dankeschön zum Jahresbeginn zusende, so stets begleitet von einem Dankeschön mit und an meinen Team-Partner Stephan Hansen. Ohne ihn wäre nur ein Teil der beruflichen wie planerischen „Verrücktheiten“ möglich. – Und dies genauso wenig ohne die Toleranz meiner Frau Paula de Lemos, welche – zusammen mit unseren Hunden Daphne und Dauno – es tagtäglich akzeptiert, dass Arbeiten und Leben bei mir eine Einheit darstellen, die – hätte das Jahr noch ein paar mehr an Tagen – auch an diesen ausgelebt würden. – Danke auch an Paul Feller, der mir seine Türe geöffnet hatte (auf die mich übrigens Patrick Krämer – mein Mann für die Kommunikation – hingewiesen hatte). – Da bleibt noch ein großes Danke an unser Backoffice (Ruth Vogt und Florian Engel) aber auch an unseren Foto- und Film-Visualisierer Matthias Schmitt oder meine Zauber-Graphikerin Sarah Frank unbedingt zum Jahresstart zu notieren. – Und ja, ich habe mehr Visitenkarten in meinem Koffer für dieses Jahr, Menschen, die ihre Bedeutung, ihre Wichtigkeit und ihre Rolle in meinem Leben haben. – Einem Mann in Berlin sollte dennoch noch ein Gruß geschickt werden, denn mit ihm teile ich dies Phänomen des Auflösens von Zeit (dieses Gefühl, das uns „gestern“ meinen lässt und es mal wieder drei Jahre waren): Sven Hoffmann.
Damit ziehe ich meine Schuhe an und bin verwundert, wie leicht so ein „Jahreskoffer“ sich anfühlt…
Text: Christoph Maisenbacher – 1. Januar 2020
Foto: © Paula De Lemos