Der Wendehals soll in Wittlich wieder heimisch werden - Foto: © Martin Becker

WITTLICH – ZUKUNFT

Wittllicher Quetschenberg erfährt ökologische Aufwertung

Vor etwa zwei Wochen wurden im westlichen Teil des „Wittlicher Quetschenbergs“ keine Rodungsarbeiten für Neubaugebiete begonnen. Sondern die Verbuschung zwischen den dort stehenden Streuobstbäumen wurde entfernt. Was als Gerücht schnell die Stirn runzeln ließ, ergab sich in Folge als Maßnahme zur Erweiterung des Naturschutzes.

Deshalb veröffentlicht die Trierer Umschau gerne die von der Stadtverwaltung Wittlich erhaltene Information und verweist direkt auf den als Titelfoto abgebildeten Wendehals, welcher in genau dem Areal wieder heimisch werden soll. Und wenn man auf Wikipedia (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wendehals_(Vogel) ) schaut, erfährt man sehr schnell den Hintergrund der im Text notierten Maßnahmen: „Möglichst kurzrasige, ungedüngte Streuobstwiesen bieten dem Wendehals Lebensraum.“

Die Stadtverwaltung Wittlich sandte uns folgenden Text:

Was für den interessierten Betrachter zunächst nicht nach filigraner Arbeit aussieht und dem ein oder anderen sicherlich auch einen Schrecken einjagen konnte, ist jedoch sorgfältig durch die Stadtverwaltung unter Einbeziehung mehrerer Fachbüros und der Unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung geplant worden und wird den höchsten Naturschutzstandards gerecht.
Der Forstmulcher ist ausschließlich mit ökologischer Baubegleitung im Einsatz, d. h. eine Fachkraft für Naturschutz begleitet die Mulcharbeiten vor Ort und legt fest, welche Gehölze entfernt werden können und welche nicht. Außerdem achtet sie auf erhaltenswertes Totholz, Ameisenhaufen oder sonstige Quartiere, die nicht beeinträchtigt werden sollen.

Ziel der Maßnahmen ist die Wiederherstellung einer Offenlandschaft mit ökologisch wertvollen Streuobstwiesen in Verbindung mit Heckenstrukturen, die Lebensraum für eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten bieten werden.

So soll zum Beispiel der Wendehals hier wieder heimisch werden. Auch eine Reihe von bedrohten Fledermausarten wird den neuen Lebensraum dankbar annehmen. Würden die Flächen weiter sich selbst überlassen, ginge mit fortschreitender Zeit ein wertvoller Lebensraum unweigerlich verloren.

Auch seltene Orchideen hätten in dem dann bewaldeten Areal keine Möglichkeit mehr zu gedeihen
.
Sobald die Mulcharbeiten beendet sind, werden die alten Obstbäume von Fachleuten saniert und in Abstimmung mit den Eigentümern der Flächen alte Streuobstsorten nachgepflanzt. Ab Mai sollen die Flächen mit Schafen beweidet werden.

Auch wenn vieles nun zunächst nach Zerstörung aussieht – die wiederhergestellten Streuobstwiesen werden ein wertvoller Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere sein und nebenbei auch das Landschaftsbild aufwerten und der Naherholung dienen.

Quelle: Stadtverwaltung Wittlich / Theresia Rodenkirch – 24. Januar 2021
Foto: © Martin Becker