Zurlauben 2015 – Zumindest die Paragraphen waren "schöner" - Foto: © Trierer Umschau

ZURLAUBENER HEIMATFEST

Wie lange geht der Zurlaubener Krug zum Brunnen?

Die Termine sind schon im persönlichen Kalender vieler Trierer und Trier-Freunde notiert: vom Freitag, dem 6. bis Montag, dem 9. Juli 2018 ist das Zurlaubener Heimatfest. – Sogar Moselabwärts – von Koblenz aus – wird man sich per Ausflugsschiff das Feuerwerk am Samstag ansehen.

Das Zurlaubener Heimatfest steht für Tradition. Und das seit 1956. – Da schleichen sich Gewohnheiten ein, da schleichen sich Gerüchte ein. Da verwechselt man die Finanzierung des Zurlaubener Heimatfestes mit der Finanzierung des Trierer Altstadtfest.

„Zurlaubener Heimatfest ist eine Veranstaltung die von zwei Ortsvereinen verantwortet wird“, betont Christian Reichert als beauftragter Geschäftsführer der das Heimatfest stützenden Vereine: des MGV 1896 Zurlauben und der „KG ‚M’r wieweln noch‘ en Zalawen 1911 e.V.“ (eines Männergesangvereins und eines Karnevalvereins).

Wir brauchen Hilfe!

Um diese Tradition fortsetzen zu können, brauchen beide Vereine Hilfe. Denn eine ehrenamtliche Organisation des Festes braucht Köpfe, Arme und Beine. „Irgendwann sind die Senioren unserer Vereine nicht mehr in der Lage tatsächlich aktiv unterstützend vor Ort zu sein“, meint Christian Reichert. „Und dann müssen wir Kräfte engagieren. Was zur Folge hat, dass unsere Kosten immer mehr ausufern. Wenngleich die Einnahmen aus den zwei von uns betreuten Ständen wie auch den Standkosten der Aussteller und – glücklicherweise – der Unterstützung von Sponsoren und der Schirmherren sich nicht viel nach oben schrauben lassen. Wir kämpfen im Grunde jedes Jahr bis zur letzten Minute.

Die Kosten ufern aus

„Wenn wir bis ins vorletzte Jahr noch jeden Stand verpflichten konnten, eine sogenannte Notbeleuchtung in Form einer Taschenlampe vorzuweisen, hat sich das mit dem letzten Jahr auf unsere Kosten ausgewirkt: wir müssen eine besondere netzunabhängige (!) Notstrombeleuchtung mit Durchsageanlage vorweisen, was einen empfindlichen Mehraufwand bedeutet. Ungeachtet der Security und der Verkehrsbeschilderung, für die es immer neue Regelungen zu beachten gilt. Und dennoch – was bei all der Komplexität der Forderungen untergeht – sind wir eine Veranstaltung die von zwei gemeinnützigen Vereinen gestemmt wird.“

Auf der 60-Jahr-Feier des MGV 1896 Zurlauben im Jahr 1956 – mit einer Theke für Limo, einem Weinstand, einem Bierstand und einer Theke für Aalbrötchen – wurde ein gern gesehenes und intensiv besuchtes „Heimatfest“ zwischen Kaiser-Wilhelm-Brücke und ehemaligem Kabinenbahngelände. Das kleine-feine mit ein paar Theken wurde ein mit vielen Paragraphen und sehr strengen Genehmigungsverfahren begleitete und trotzdem immer noch „private“ Veranstaltung.

Und weiter, wie geht es weiter?

„Wir sind bemüht, dass wir die Stände vornehmlich an Trierer Vereine verpachten, und keine Grossisten zulassen. Wir sind bemüht, die Standkosten so gering wie möglich zu halten, und dennoch beschwert sich der ein oder andere über „überhöhte Standkosten“. Wir sind bemüht, vieles selbst zu organisieren, doch ohne neue Mitglieder in unseren Vereinen sieht das nicht sehr rosig aus. Wir sind bemüht, dass alles glatt läuft, doch auch für das Getriebeöl braucht man zum Kauf eine finanzielle Unterstützung. Wir sind bemüht, die Tradition Zurlaubener Moselfest fortzusetzen, doch wenn uns das nicht möglich ist, müssen wir – wie im letzten Jahr das Feuerwerk (das ganz einfach zu teuer geworden wäre) absagen.

Wir brauchen – und das darf ich nochmals in den Raum stellen – Helfer mit Kopf, Händen und Füßen und vor allem Sponsoren. Jede Unterstützung dient der Sicherheit, dass das Zurlaubener Moselfest fortgesetzt werden kann.

Bei Rückfragen erreichen Sie Christian Reichert via eMail: moselfest@online.de

Text: Christoph Maisenbacher – in Zusammenarbeit mit Christian Reichert – 22. April 2018
Foto: © Trierer Umschau