Handy- oder E-Auto-Akkus und Minustemperaturen sind keine guten Freunde - Foto: StockSnap – pixabay.com

E-AUTOS UND HANDYS IM WINTER

Wer bei Minustemperaturen nicht aufpasst steht still und kann nicht mehr telefonieren

Nach dreißig Minuten Telefongespräch bei zwei Grad plus verabschiedete sich das zuvor vollgeladene Handy. – Erst nach einem Aufwärmen in der Hosentasche gelang der Neustart. Und der Blick auf den Akkustand hatte einiges an Prozenten gekostet!

Die Erklärung dazu gibt eine Info von Chip.de (https://praxistipps.chip.de/im-winter-warum-der-handyakku-bei-kaelte-schneller-leer-geht_114064 ): Das Handy bekommt bei Kälte nicht mehr genug Saft aus dem Akku und schaltet sich ab. – Eine ideale Arbeitstemperatur beginnt bei 10 Grad und endet bei 35 Grad.

Und das E-Auto

In Sachen Akku zumindest gleichen sich Handy und E-Auto vom Prinzip her. Glücklicherweise schaltet sich bei Minusgraden die Elektronik des Fahrzeuges nicht selbst ab, sondern sind entsprechende Vorkehrungen getroffen, so dass hier zumindest ein vorausschauendes Fahren möglich ist. Vorausschauend deshalb, da der Akku sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schneller entlädt. – Vom ADAC (Alltemeinen Deutschen Automobil-Club) hat die Trierer Umschau folgende Presseinformation erhalten:

Winter-Tipps für die Fahrt im Elektroauto
Wissenswertes rund um Reichweite & Ladezeit im Winter

Besonders im Winter sollten Fahrer von Elektroautos auf die Reichweite achten, da die Batterieleistung beispielsweise durch eine elektrische Heizung sinkt. „Das kann zwischen 20 und 30 Prozent ausmachen“, weiß Herbert Fuss, Verkehrsexperte des ADAC Mittelrhein. „Mit einem Fahrzeug, dass im Sommer Reichweiten von knapp über 380 Kilometer schafft, kann man dann unter Umständen nur noch rund 280 Kilometer weit fahren.“

Im Einzelfall hängt dies von der Außentemperatur, der Strecke und der verbauten Heizungstechnologie ab. Deshalb sollten die Fahrer gerade im Winter immer eine Reichweitenreserve einplanen. Auch das Aufladen des Fahrzeugs kann bei sehr niedrigen Temperaturen länger dauern als im Sommer. Dabei sollte auch auf einen ausgewogenen Winterreifen geachtet werden. „Gerade bei e-Autos ist neben guten Wintereigenschaften auch ein geringerer Rollwiderstand wichtig. Denn das schafft zusätzliche Reichweite“, betont Fuss.

Hier weitere nützliche Tipps, um mit dem Elektroauto sicher durch den Winter zu kommen:

Vor der Fahrt:
_ Wenn vorhanden immer eine Garage nutzen. Das verhindert ein zu starkes
Auskühlen der Batterie.
_ Den Innenraum schon vor der Abfahrt aufwärmen, solange das Auto noch am Stromnetz hängt. Gegebenenfalls die Vorheizfunktion, die programmiert oder per App gesteuert werden kann, nutzen.

Während der Fahrt:
_ Die körpernahe Sitz- und Lenkradheizung einsetzen, die Innenraumheizung nur sparsam verwenden.
_ Vorausschauend fahren und Abstand halten, das bringt zusätzliche Kilometer. Häufiges Bremsen und Beschleunigen sind „Reichweitenfresser“.

Bei einer vollgeladenen Batterie kann sich typabhängig gegebenenfalls ein verändertes Fahrverhalten einstellen. Da der Akku bei Minusgraden kaum Energie aufnehmen kann, reduziert sich die typische Verzögerung, die durch die sogenannte Rekuperation (Verfahren zur Energierückgewinnung) zu Stande kommt. Diese bremst das Auto bei der Energierückgewinnung normalerweise in Situationen ab, in denen man den Fuß vom Gas nimmt – beim Ausrollen vor der roten Ampel oder bergab.

Fahrassistenzsysteme wie ASR und ESP sorgen auf glatten Straßen für optimale Fahrstabilität trotz Rekuperation und spontan verfügbarem Drehmoment des Elektrofahrzeugs. Dennoch sollte der Gasfuß besser mit Gefühl eingesetzt werden.

Text: 6. Januar 2021
Quelle: ADAC Mittelrhein e.V. – 6. Januar 2021
Foto: StockSnap – pixabay.com