CLAUDIA MÜLLER
Ürziger Fotokünstlerin stellt in Berlin aus
Die Ürziger Fotokünstlerin und Winzerin Claudia Müller wurde am Tag der Deutschen Einheit 2018 zu einer Ausstellung mit großformatigen Fotoarbeiten in die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz nach Berlin geladen.
„Mitten in der Weinernte“, ließ die Winzerin zögern. Doch die Möglichkeit von über 10.000 Besuchern der Staatskanzlei an diesem Tag der offenen Türe gesehen zu werden, ließ die Künstlerin jubeln.
Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. (Paul Klee)
Der Weintrinker schätzt den Geschmack des Weines, der sich erst erleben lässt, wenn die Flasche geöffnet wird. Claudia Müller entführt den Betrachter in ein Sehen, dass beim Genießen des Weines normalerweise außen vor bleibt: dies Wachsen, dies Formen, dies Sein und Werden des Rebstockes, der Trauben, der Handgriffe im Weinberg. Der Steillagen-Blick senkrecht zur Mosel oder die Farbe von Insekten in den Weinbergen. All dies sind Themen, die Claudia Müller aufgreift, präsentiert und die sich einprägen, das Weiter im Umgang mit dem Wein begleiten.
Die Kunst verhält sich zur Natur wie der Wein zur Traube. (Franz Grillparzer)
So ist der Fotoapparat auch immer Begleiter des Tuns als Winzerin. Er ist ein Dokumentations- und vor allem Kommunikation-Mittel. Er ist das Handwerkszeug der Künstlerin Claudia Müller, die in regelmäßigen Abständen ihre Werke zum Thema Wein ausstellen darf. – „Ich weiß, dass die modernere Form der Fotopräsentation auf Alu-Dibond realisiert wird. Und einige meiner Sammler hatten mich auch darum gebeten. Doch Ausstellungen mache ich viel lieber mit der vertrauteren Fotoleinwand – vielleicht auch als Reminiszenz an die klassische Malerei…“ äußerte sich Claudie Müller auf eine ihr dazu gestellte Frage in der Staatskanzlei.
Schade, dass man Wein nicht streicheln kann. (Kurt Tucholsky)
Die nächste Ausstellung der Fotografien von Claudia Müller wird die Ürziger Künstlerin erneut nach Berlin führen. – Die Trierer Umschau hat vor, auch darüber zu berichten: Wein schmeckt und Kunst wirkt und beides braucht den Gefallen als Multiplikator.
Text: Christoph Maisenbacher – 17. Oktober 2018
Foto: © Claudia Müller