FSV TRIER-TARFORST
Tarforster Höhenkicker präsentieren sich verändert
Bärenstarke Leistung bleibt unbelohnt
Nach der 1:4-Auftakt-Pleite in Morbach sowie dem bitteren Rheinlandpokal-Aus unter der Woche im Ruwertal – bot Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst im ersten Heimspiel der neuen Saison eine ordentliche Leistung, kam allerdings gegen eine starke Truppe der SG 99 Andernach am frühen Samstagabend nicht über ein 2:2-Remis hinaus.
Sieger der Herzen – auch wenn am Ende jeweils nur ein Punkt das Tablett beider Teams schmückte. Im ersten Heimspiel der neuen Saison war mehr möglich als nur ein Remis. Kampf – Leidenschaft und besonders der Wille nach Erfolg, deutlich zu spüren im heimischen Dress. Der FSV gleich von Beginn an bemüht und mit reichlich Drang nach vorne. Holger Lemkes Rotation bezüglich der Startelf zeigte Wirkung. Besonders offensiv setzte man schon früh im Spiel dicke Ausrufezeichen. Wie etwa nach fünf Minuten – als Lukas Herkenroth nach einer Flanke von Frank Chalve den Ball nur an die Latte köpfte. Das eigene Spiel hatte Pfeffer – und das nicht sparsam. Hinten sicher und vorne brandgefährlich – lag das Chancenplus sowie auch das Spielerische deutlich in der Wiege des FSV. Nach zehn Minuten vergaben die Trierer Höhenkicker erneut – dieses Mal trank Nicola Rigoni nicht genügend Zielwasser. Von den Andernacher Bäckerjungen kam bis dato nicht viel. Gefährlich zunächst nur bei Standards – spielerisch jedoch mehr Luft als Druck. Überraschend demnach auch die Führung der Gäste kurz vor der Pause – als Kadir Mete Begen das runde Leder im Anschluss eines Eckballs freistehend und unhaltbar ins Tarforster Gehäuse bugsierte (40.). Die Antwort des Gastgebers kam prompt – wenn auch mit ein wenig Schützenhilfe der Bäckerjungen. Tarforst glänzte im Angriff und brachte den Ball mustergültig Richtung Strafraum – wo Andernachs Philipp Schmitz das Runde wehmütig in den eigenen Kasten lenkte (42.). Eigentor und der Ausgleich! Doch ein Tor sollte vor dem Pausentee noch fallen – dieses Mal aus eigener Produktion, Nicola Rigoni sei Dank (44.). Tarforst ging demnach mit erhobenem Haupt in die Kabine. Ein Pausen-Resultat das gefällt und Lust auf mehr macht. Die 2:1-Führung – nach einer starken ersten Tarforster Hälfte.
Aber auch nach dem Seitenwechsel hatte der Platzhirsch im heimischen Wohnzimmer spielerisch die Hosen an. Druck im Vorwärtsgang – stabile Arbeit im eigenen Defensivbund. Bitter wurde es jedoch nach einer Stunde – als ein Fehlpass von Lars Stüber direkt vor dem Gegner landete und FSV-Schlussmann Sebastian Dahm nur noch mit einem Foul agieren konnte. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter – den Kadir Mete Begen zum 2:2-Ausgleich auch mühelos verwandeln konnte (60.). Der Ausgleich ließ nun Andernach wieder besser ins Geschehen kommen. Ein offenes Spiel war die Folge – auch wenn die besseren Torchancen weiterhin auf dem Zettel der Tarforster geschrieben wurden. Aber auch Andernach durfte noch einmal – und erzeugte nach einem Lattentreffer gehörig Schweiß auf der heimischen Stirn. Am Ende blieb es aber bei der Punktteilung mit vier Toren – auch wenn ein möglicher Sieg aus Tarforster Sicht mehr als verdient gewesen wäre.
„Sicherlich wäre ein Sieg heute mehr als verdient gewesen. Gerade in der ersten Hälfte waren meine Jungs deutlich überlegen gewesen. Leider haben wir uns wieder zwei dumme Dinger gefangen – sodass man schon fast von einer gefühlten Niederlage sprechen kann. Unterm Strich kann ich meinen Jungs aber keinen Vorwurf machen. Alle die heute aufgelaufen sind haben einen tollen Job gemacht – der am Ende leider nur mit einem Punkt belohnt wurde. Auf dieser starken Leistung lässt sich aber aufbauen. Genau diese Spielweise wollen wir fortführen und uns demnach am kommenden Samstag endlich mit einem Sieg belohnen“, resümierte Chef-Trainer Holger Lemke den Punktgewinn gegen Andernach.
Im Vergleich zum Morbach- und Ruwertal-Spiel sahen die Zuschauer eine komplett anders auftretende Tarforster Elf. Holger Lemke drehte wieder das Personal-Karussell in puncto Startelf und hatte wohl den richtigen Riecher. „Meine Jungs wussten schon das sie was verändern müssen. Viel Zauberei war somit nicht nötig. Wir haben viele Gespräche geführt – einige Stellschrauben verändert, sodass wir uns heute in einem komplett neuen Kleid spielerisch präsentiert haben. Fakt ist – die Jungs die ich heute von Beginn an auf den Platz geschickt habe, machten allesamt ihre Sache gut, sodass wir nun gestärkt und mit breiter Brust auf das kommende Heimspiel gegen Malberg schauen können“, fügte der Ex-Profi abschließend hinzu.
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Dahm – Steinbach – Dammer – Stüber – Oberhausen (82. Ceesay) – Rigoni (75. Muciqi) – Keller – Schneider – Herkenroth (67. Lauer) – Chalve – Gorges
Tore: 0:1 (40. Begen) – 1:1 (42. Schmitz / Eigentor) – 2:1 (44. Rigoni) – 2:2 (60. Begen)
Schiedsrichter: Philipp Michels (Lissendorf)
Zuschauer: 150
Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (11. August) – wenn man in einem weiteren Heimspiel um 17:30 Uhr die SG Malberg/Rosenheim empfängt!
Text: André Mergener – 6. August 2018
Foto: © Trierer Umschau