KARL-MARX-VIERTEL
Karl Marx – ein Friedensangebot an der Antoniuskirche
Karl Marx 2018 – heute am Höhepunkt aller Aktivitäten, aller Einweihungen, aller Demonstrationen für und gegen ihn und den Marxismus und in gleichen Topf den Kommunismus, Leninismus oder Maoismus, China und die Ehre oder die Schande oder dem Kapitalismus und dann in Groß und Klein, als Luftballon, Zuckerwürfelverpackung, Hosentaschenbronze oder 5-Meter-Figur. – Der Eifelturm war anfänglich sicherlich genauso geliebt-gehasst wie die neue Porta-Nigra-Konkurrenz-Figur im Trierer Stadtraum. Der Badewannen-Enten-Marx sollte da viel eher ins Zentrum der Kritik gerückt werden.
Während die einen feiern, demonstrieren, nach Trier kommen und sich vielleicht sogar einen Trier-freien Tag heute am 5. Mai 2018 genommen haben. An diesem M-Tag (denn Mercedes hat sich den Tag reserviert, um die neue A-Klasse vorzustellen – wir berichteten: https://www.trierer-umschau.de/das-auto-zum-smartphone-es-ist-always-on/) mit hohem Polizei-Aufgebot, vielen VIPs und geladenen Gästen, Lautsprechern und Trommeln und Trillerpfeifen.
Es gibt einen Marx der Ruhe
Während der Marx-Boom Trier überrollt, das Karl-Marx-Viertel auf seinen Karl-Marx-Platz wartet und immer noch das Karl-Marx-Haus in der Brückenstraße steht, die Universität Trier weiterhin keine Karl-Marx-Universität zu werden scheint, outet sich ein Karl Marx auf der Außenwand der Antoniuskirche.
Auf der Antonisukirche outet sich Karl Marx
Gabi Rüffer, die Inhaberin des Naturkostladens „Die Zwiebel“ in der Jüdemerstraße 15 hat den direkten Blick auf den sich outenden (sich „materialisierenden“) Karl Marx an der von wahrscheinlich Salpeter strukturierten Außenwand der St. Antonius Kirche: Der Blick auf Karl Marx, einem bis dato schweigenden, nicht nach kommerziellem Ruhm strebenden, seinem Viertel zugewandten Portrait lässt die darauf aufmerksam Gemachten staunen. – Und das mit dem Fotoshooting hält sich anscheinend auch in Grenzen. – Für alle Fälle und für nach Marx-Alternativen Suchenden hat die Trierer Umschau den Fotoapparat gezückt.
Wer Hilfe braucht, dem sei Gabi Rüffer und „Die Zwiebel“ empfohlen. Dort findet man nicht nur „Bio“, sondern auch ein Wort und einen Moment um mit dem Finger in Richtung Antoniuskirche zu zeigen.
Das Karl-Marx-Viertel lebt, und der Antonius-Marx ist ein Belegt hierfür. Dass das Karl-Marx-Viertel „anders“ lebt, davon werden nach dem 2018-Hype die darauf folgenden Jahre genügend viel zu erzählen haben.
Text: Christoph Maisenbacher – mit einem Dank an Gabi Rüffer – 5. Mai 2018
Foto: © Trierer Umschau