Die schwarzen Folien sind ein Erkennungsmerkmal für den Spargelanbau - Foto: © Werner Pelm

WITTLICH - SPARGELANBAU

Die Wittlicher Senke hat alle Voraussetzungen für den Spargelanbau

Als Redakteur kenne ich die Bilder entlang der A 51 von Lambsheim bis Mutterstadt. Sie gehörten zu meiner Sammlung an Autobahn-Bildern. – Doch groß wurden meine Augen auf der Strecke Wittlich-Bombogen / Neuerburg, als dort die typischen Spargelreihen mit den schwarzen Folien auftauchten.

Der Boden ist die Voraussetzung und der Blick in Richtung Süden

Voraussetzung für einen gelingenden Spargelanbau sind leichte, humushaltige Sandböden. Am allerbesten mit leicht nach Süden oder Südwesten geneigten Flächen ohne Schatten und ohne viel Wind. Die Böden sollten frei von Steinen, Wurzelunkräutern und zu hohem bzw. schwankendem Grundwasser sein. Auch muss der Boden in Sachen Nährstoffe bereits ein Jahr vor dem Spargelanbau vorbereitet werden. Genauso müssen die Pflanzgräben etwa 35 cm tief und 50 cm breit ausgehoben werden, so dass auch in den Folgejahren die Spargelstangen noch gut gestochen werden können.

Die schwarze Folie übrigens verhindert ein Unkrautwachstum und – ganz wichtig – sie sorgt zum einen für eine gute Erwärmung des Bodens aber auch dafür, dass der weiße Spargel mit weißen Köpfen gekauft werden kann.

In der Wittlich er Senke wird weißer und grüner Spargel angebaut. Und auch die Ernte ist aktuell schon angelaufen. – Verantwortlich für das Pflanzen und das Ernten ist der Obst- und Gemüsebau Grieshop im Talweg 4 von 54492 Erden (vgl. http://grieshop-erden.de/).

In der Pressemeldung der Stadt Wittlich wird ergänzt: „Vermarktet wird der Spargel im eigenen Hofladen, an die Gastronomie und in den regionalen Supermärkten.“

Das Unternehmen Grieshop ist mit seiner Anbaufläche ein Teil der etwa 1.200 Hektar Ackerfläche auf der in Rheinland-Pfalz Spargel angebaut wird. Dabei ist die Tradition des Spargelanbaus in Deutschland noch gar nicht so alt: erst zum Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden die ersten Anbaugebiete mit Grünspargel. Ob der Spargel schon in Ägypten 5000 vor Christus oder als wilder Spargel bei den Griechen in irgendeiner Weise genossen wurde bzw. eher als medizinische Pflanze geschätzt, darüber sollen die Forscher streiten. Fakt ist, dass Marcus Porticus Cato der Ältere (234 – 149 v. Chr. – vgl https://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Porcius_Cato_der_%C3%84ltere) eine ausführliche Anleitung verfasst hat, wie man Spargel im Garten anbauen solle. Damit scheint es einen Beleg zu geben, dass Spargel bereits bei den Römern ein geschätztes Gemüse war.

Und damit sind wir wieder in der Wittlicher Senke und freuen uns, dass das was schon als Samen teuer ist (ein Samenkorn kostet bis zu 20 Cent) – und immer noch den Begriff „Weißes Gold“ trägt – dank des Einsatzes von Maschinen günstiger angeboten werden kann. – Nur in diesem Jahr wird der Gaumen mit dem Sachverhalt konfrontiert werden, dass die Preise vergleichsweise hoch rangieren: mit 20 bis 25 Euro. – Die Grenzen für Helfer sind eben doch nicht so einfach zu passieren…

Text: Christoph Maisenbacher
Quelle: Stadt Wittlich / Theresia Rodenkirch – 04. Mai 2021
Foto: © Werner Pelm