Der Konzer Lockschuppen aus dem Jahr 1860 freut sich auf seine Zukunft - Foto: ©

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Der Schuppen anno 1860 der Schiebelokomotive für die Strecke von Konz nach Trier steht zum Verkauf

Konz wird schöner! – So hofft der Konzer Lokschuppen in der Bahnhofstraße Ecke Saarstraße auf ein „ideales“ Konzept zum Erhalt des Gebäudes. Deshalb steht kein Verkauf der Stadt Konz an den Meistbietenden im Raum, sondern an denjenigen, dem die Immobilie 120.000 Euro wert ist und der ein überzeugendes Konzept für die dazu nominierte Jury vorlegt. – Eine optische Lösung, welche den Erhalt der markanten Fassade unterstreicht, wäre eine Reminiszenz an die Eisenbahngeschichte der Stadt Konz.

Dass Entlang der Bahnhofstraße zwei die Eisenbahngeschichte der Stadt markierende Gebäude aus dem Jahr 1860 stehen (der Bahnhof, wie auch der Lokschuppen) verdankt Konz dem Sachverhalt, dass erste Steckenplanungen Konz als „Endstation“ ansahen. Deshalb wurde vor allem die Größe der Bahnstation großzügiger geplant. – Der erste Zug fuhr am 26. Mai 1860 von Merzig über Konz nach Trier. – Interessant für die damalige Zeit: alle Züge von Luxemburg endeten in Konz. – Die Züge nach Trier benötigten für die Steigung der Bahnstrecke nach Trier eine Schiebelokomotive, welche im Lokschuppen untergestellt wurde und unter der heutigen Fußgängerbrücke eine Drehscheibe zum Wenden hatte.

Von Johannes Tittel, dem Kulturbeauftragte der Stadt Konz stammt folgende Presseinformation, welche wir hier gerne vollständig veröffentlichen möchten:

„Verkauf des Lokschuppens in Konz
Öffentliche Ausschreibung und Konzeptvergabe zur Sanierung

Die Stadt Konz schreibt den ehemaligen und traditionsreichen Lokschuppen in der Bahnhofstraße zum Verkauf aus. Die äußere Fassade sowie die bauhistorische Substanz des Lokschuppens sind zu erhalten und das Gebäude ist in ein neues Konzept zu integrieren. Das Bestandsgebäude unterliegt nicht dem Denkmalschutz. Es ist jedoch als erhaltenswert eingestuft.
Eingriffe in den Bestand des Gebäudes sind grundsätzlich auf ein Minimum zu beschränken (Eingriffsminimierung), um das bestehende Gebäude nicht in seinem Erscheinungsbild zu beeinträchtigen. Vorhandene bauzeitliche und gebäudetypische Elemente (Gesimse, Gewände, Fenster etc.) sind zu erhalten oder nach historischem Vorbild material- und formgerecht wiederherzustellen. Eingriffe in die Fassade und die Dachhaut sind behutsam und mit Rücksicht auf die Eigenart des Gebäudes vorzunehmen.

Nach Abschluss der Sanierung sind folgende Nutzungen denkbar: Tourismus, Kulinarik, Freizeit und Kultur. Darüber hinaus sind auch Büroräume für freiberufliche Dienstleistungen (Architektur-/Ingenieurbüro, Rechtsanwaltskanzlei), oder aber die Nutzung des Gebäudes für Kulturgüter denkbar. Die Planung einer baulichen Nutzung, die nicht unter die angegebene Nutzung subsumiert werden kann, führt zum Ausschluss vom weiteren Verfahren.

Bei der Konzeptvergabe erfolgt der Verkauf des Grundstücks nicht an den Höchstbietenden. Vielmehr findet ein Qualitätswettbewerb statt, um anhand von im Vorfeld festgelegten Eignungs- und Bewertungskriterien das beste Konzept zu ermitteln. Hierzu erfolgt ein zweistufiges Verfahren. Die erste Stufe stellt das sog. Interessenbekundungsverfahren dar, in der der Bewerber anhand eines Bewerbungsbogens sein Interesse bekundet und seine Geeignetheit an der Teilnahme am Verfahren mit Hilfe eines Bewerbungsbogens darlegt. In der zweiten Stufe erfolgt die Angebotsabgabe, in der neben dem Kaufpreisangebot das geplante Konzept anhand vorgegebener Bewertungskriterien vorgestellt und von einer Jury bewertet wird.

Eckdaten des Gebäudes:

Lage: Bahnhofsstraße 59 (Gemarkung Konz, Flur 21 Parzelle 65/15), Grundstücksfläche ca. 974 m², Der Verkauf erfolgt mindestens zum gutachterlichen festgestellten Verkehrswert i. H. v. 120.000 € gemäß dem durch einen unabhängigen Sachverständigen erstellten Verkehrswertgutachten vom 10. März 2021.
Das Vorhaben ist innerhalb von 1 Jahr nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags durch Einreichung eines form- und fristgerechten Bauantrags zu beginnen und innerhalb von 4 Jahren nach Erteilung der Baugenehmigung fertigzustellen.

Sie haben Interesse?

Bei Interesse an der Teilnahme am Verfahren können Sie das Exposé mitsamt dem Bewerbungsbogen bei der Verbandsgemeindeverwaltung Konz, Zentralen Vergabestelle, Am Markt 11, 54329 Konz, Tel 06501 83-232 / 83-233, Vergabestelle@konz.de unter Angabe der Postanschrift angefordert werden. Die Unterlagen werden voraussichtlich Anfang Mai an die Interessenten versandt.“

Text: Christoph Maisenbacher
Quelle: Stadt Konz / Johannes Titel – 26. April 2021
Foto: © Verbandsgemeindeverwaltung Konz – 26. April 2021