BITBURG - INFO
Dem Eichenprozessionsspinner macht Bitburg des Nachts umweltfreundlich den
Nematoden oder Fadenwürmer nutzen Insekten als Nahrungsquelle um sich in diesen zu vermehren. – Dieses Prinzip verwendet die Stadt Bitburg, um die Eichenprozessionsspinner-Raupen umweltfreundlich (d.h. mit natürlichen Feinden) zu bekämpfen. Im Monat April haben die Raupen noch keine stechenden Haare. Deshalb ist jetzt der ideale Zeitpunkt um die „Feinde“ in die Bäume zu bringen. Auf Grund des Verhaltens der Raupen werden die Sprühaktivitäten des Nachts um die 150 Bitburger Eichen ausgeführt. – Die Stadtverwaltung bittet darum „dass man die Bediensteten des Bauhofes ihre Arbeit machen lässt, sie nicht beschimpft, mit dem Handy filmt oder die Polizei vorbeischickt“.
Die Trierer Umschau, die bereits die „Wittlicher Methode“ mit Nistkästen für Kohlmeisen vorgestellt hat (https://www.trierer-umschau.de/wittlich-setzt-auf-kohlmeisen-als-waffe-gegen-eichenprozessionsspinner-raupen/ ) stellt hier gerne die von der Stadtverwaltung Bitburg praktizierte Methode vor. Die Presseinformation wird deshalb ungekürzt übernommen:
„Seit mehreren Jahren verbreitet sich der Eichenprozessionsspinner auch in der Eifelregion, besonders schlimm war es im vergangenen Jahr. Das Problem bei dem auf Eichen spezialisierten Schmetterling ist, dass die Spiegelhaare der Larven gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sind. Sie verursachen Hautreaktionen und nesselartige Hautverletzungen. Besonders in städtischen Gebieten ist das sehr gravierend, wenn Flächen rund um die betroffenen Bäume nicht mehr genutzt werden können, z.B. in Parks, auf Friedhöfen oder Spielplätzen.
Im Jahr 2020 hat die Stadt Bitburg erfolgreich ein neues, biologisches Verfahren zur Bekämpfung des Problems angewendet. Entomopathogene Nematoden werden seit vielen Jahren im Gartenbau gegen Insektenstadien im Boden eingesetzt. Sie dringen in die Insekten ein, töten sie mittels des mitgeführten Bakteriums und vermehren sich in ihnen.
Für Menschen und Wirbeltiere sind sie völlig harmlos, da sie insbesondere unsere Körpertemperatur von 36 Grad nicht überleben. Deshalb entwickelten ein deutsches und ein niederländisches Labor gemeinsam ein Verfahren, das sich auch für die Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern eignet. Dabei werden die Nematoden unter Beigabe eines Feuchtigkeitsspenders auf die Raupen gespritzt. Rund 150 städtische Bäume wurden so im vergangenen Jahr in Bitburg vom Eichenprozessionsspinner befreit.
Auch in diesem Jahr wird die Stadt Bitburg die Eichenprozessionsspinner mit Nematoden bekämpfen. Dazu müssen auch die äußeren Gegebenheiten passen. Das Spritzen sollte idealer Weise in den ersten Raupenstadien erfolgen, es sollte Dunkelheit herrschen, da sich die Raupen nur dann im Baum verteilen, außerdem sollte es windstill sein und nicht regnen.
Deshalb werden Mitarbeiter des Bauhofes, wenn die Voraussetzungen gegeben sind, in den kommenden Wochen in den Nachtstunden ein Spritzen der betroffenen städtischen Bäume vornehmen.
Eine eindringliche Bitte an alle, die die städtischen Bediensteten bei der Ausführung der Arbeiten beobachten: Hier geht um die Gesundheit der Menschen. Es wird deshalb darum gebeten, dass man die Bediensteten des Bauhofes ihre Arbeit machen lässt, sie nicht beschimpft, mit dem Handy filmt oder die Polizei vorbeischickt. Auch wird darum gebeten, dass man den während der Corona-Krise vorgeschriebenen Abstand zu den Kolleginnen und Kollegen einhalten muss.“
Quelle: Stadtverwlatung Bitburg / Martina Theis – 20. April 2021
Foto: Alex / Planet Fox – Picabay. com