Die Mondfinsternis am 27. Juli 2018 um 21.58 h und 43 Sekunden - Foto: © Dieter Martini / Astro Optik Martini

MONDFINSTERNIS

Blick vom Zeltinger Berg in die Mondfinsternis

In Trierer Zentrum haben Wolken ein schönes Versteckspiel zwischen Mond und Finsternis gespielt, welche erst zum Finale sichtbar wurde. Von unserer Trierer-Umschau-Dachluken-Sternwarte aus haben wir über dem Petrisberg das Ende der Mondfinsternis am 27. Juli 2018 beobachten können: um 23.15 Uhr etwa kehrte der Mond langsam wieder in Sonnenlicht zurück und verlor seine leuchtend rote Färbung.

Doch es gibt glücklicherweise Dieter Martini von „Astro Optik Martini“, welcher nicht nur Objektive herzustellen vermag, sondern auch austestet. Die gestrige Mondfinsternis sollte nämlich auch eine Vorbereitung der Aufnahmetechnik für die anstehende Sonnenfinsternis 2019 in Chile sein.

„Eine für mich unspektakuläre Mondfinsternis“

Der rot leuchtende Mond in seiner totalen Finsternis war für die dokumentierende Fotografie weitaus präsenter als für das menschliche Auge. Deshalb übergibt die Trierer Umschau auch das Wort an einen Kenner der Weltall-Beobachtung, Dieter Martini:

„Das Wetter hat mitgespielt und ich habe ein Celestron 11 Teleskop mit einem Hyperstar F 2 Objektiv (280 / 560 mm) und dem Apo Objektiv (72 / 400 mm) in mein Wohnmobil gepackt und bin auf den Zeltinger Berg mit Blickrichtung Südost gefahren um die für mich unspektakuläre Mondfinsternis auf die Speichercard zu bannen.

Wenn man schon 5 totale Sonnenfinsternisse beobachtet hat der weis dann den Unterschied.
Mit dem kleinen 72 mm Apo den ich mir selbst zusammengebaut habe, wollte ich dessen Tauglichkeit für die geplante Sonnenfinsternis-Reise nach Chile im nächsten Jahr testen.

Die Teleskope waren schnell aufgebaut und ungefähr ausgenordet.

Weil die Dämmerung den Himmel noch sehr hell erscheinen lässt, war der schon im Erdschatten befindliche Mond schwer zu erkennen.

Mit einem Feldstecher 11 x 80 gelang es dann doch und der Mond stand schon etwa 5° über den Horizont.
Für die Fotos wartete ich noch bis es dunkel wurde und um 21:22 Uhr war das erste Bild gewonnen und das sah schon viel besser als der visuelle Eindruck, weil 3 Sekunden Aufnahmezeit dem Auge weit überlegen ist, was die Lichtempfindlichkeit betrifft.“

Wer einen weiteren Höhepunkt am Sternenhimmel mit bloßen Augen mitverfolgen will, dem sei die Nacht vom 12. auf den 13. August empfohlen: dann wird ein wahrer Sternschnuppen erwartet.

Dass wir von der Trierer Umschau den Teleskop-Händler und Objektiv-Bauer Dieter Martini am 2. Juli 2019 nach Chile mit begleiten ist hiermit schon vorgeplant.

Text: Christoph Maisenbacher – in Zusammenarbeit mit Dieter Martini (Apollonienstraße 4, 54492 Zeltingen-Rachtig, Tel. 06532 – 3695)
Foto: © Dieter Martini / Astro Optik Martini