TAUFZULASSUNG
25 Taufbewerber im Trierer Dom
Traditionell findet am ersten Fastensonntag im Trierer Dom eine besondere Feier für das Bistum Trier statt: die festliche Taufzulassung. 25 Erwachsene und Kinder wurden am 18. Februar von Bischof Stephan Ackermann zu den Sakramenten zu-gelassen. An Ostern werden die meisten von ihnen in den Heimatgemeinden getauft und gefirmt und damit in die Gemeinschaft der Bistumskirche aufgenommen.
Bisher habe die persönliche Glaubensentwicklung der 25 Taufbewerber eher auf persönlicher Ebene und in kleineren Kreisen enger Vertrauter stattgefunden. Mit dem Tag der feierlichen Zulassung im Dom, so erläuterte Bischof Ackermann, trete dieser Glaube „ins Licht der Welt, wird Wirklichkeit in der Öffentlichkeit“.
Er selbst sei immer fasziniert und bewegt, auf welchen Wegen Menschen zum Glauben finden, so Ackermann. Auch in dieser Feierstunde werde die über 1700-jährige Kette der Glaubenszeugen deutlich, von der die Geschichte des Doms von Trier erzähle. Außerdem präsentiere sich die Verbindung mit der Weltkirche: Neben gebürtigen Deutschen sind es Menschen aus Italien, dem Iran und Irak, aus Armenien und Bangladesch, die sich seit rund einem halben Jahr auf den Empfang der Sakramente vorbereiten.
In seiner Predigt erklärte Ackermann, Jesus habe seinen Jüngern das Reich Gottes immer wieder durch Bilder aus dem alltäglichen Leben nahegebracht – ob aus der Landwirtschaft, dem Haushalt oder dem Leben in der Nachbarschaft. Eines dieser Bilder sei das Senfkorn. Aus dem winzig kleinen Korn kann eine bis zu zwei Meter hohe Staude wachsen, „ein Zeichen für die Dynamik, die das Korn entwickelt“. Auch im Leben der Taufbewerber sei die Sehnsucht nach Gott zunächst ein kleines Korn gewesen, das eine Dynamik entwickelt und schließlich die Entscheidung für den Schritt in die Gemeinschaft der Kirche möglich gemacht habe. Mit diesem Korn sei „die Unruhe gewachsen, sich aufzumachen und die Wahrheit des Lebens zu suchen, und eine Gemeinschaft zu finden, die eine wirkliche Botschaft hat“. Es gelte nun, all das, was jeder an Erfahrungen, Erlebnissen und Fragen mitbringe, in das Wachsen des Senfkorns einzubringen, damit es neue Kraft entfalten könne. Er bitte um Menschen an der Seite der Kandidaten, die ihnen helfen und sie begleiten, damit der Baum sich entwickeln und gute Frucht tragen könne, sagte der Bischof.
„Ich freue mich sehr auf die Taufe an Ostern“, sagt Laura Mir Inglesias. Die 20-jährige Koblenzerin sollte sich nach dem Wunsch ihrer Eltern „meinen Weg aus-suchen können“. Ähnlich wuchs auch Kaya Braun aus Göttingen auf. Für die 32-jährige Ärztin ist die Entscheidung für den katholischen Glauben eng mit der Geburt von Töchterchen Rosa verbunden. „Sie soll getauft sein und diesen wichtigen Teil unserer Kultur kennenlernen und erfahren“, betont die gebürtige Göttingerin, die bei ihrer Arbeit mit schwerkranken Menschen immer wieder erlebt, wie wert-voll der Glaube gerade an der Schwelle zum Tod ist. Lianna Nadoyan ist über-glücklich, bald mit ihren vier Kindern den Glauben leben zu dürfen, für den sie sich jetzt frei entschieden hat. Als Jesidin in Armenien aufgewachsen, habe sie „immer das machen müssen, was andere vorgaben, obwohl ich wie viele meiner Freundinnen katholisch sein wollte“. Durch viele schwierige Lebenssituationen sei Gott an ihrer Seite gewesen. Jetzt freue sie sich, mit ihren Kindern zu ihm gehören zu können.
Quelle: Bistum Trier / Arbeitsbereich Kommunikation – 19. Februar 2018
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