LEICHTE SPRACHE - ZDF POLITBAROMETER
Warum ich Bauchschmerzen habe: – Viele Menschen in Deutschland wollen Krieg. – Reden hilft wohl nicht mehr.
Die Zeitung „Trierer Umschau“ hat eine Meinung.
Die Meinung ist:
Frieden ist gut.
Diplomatie ist wichtig.
Diplomatie bedeutet:
Länder reden miteinander.
Sie versuchen, ohne Gewalt Probleme zu lösen.
Aber:
Immer weniger Menschen glauben an Diplomatie.
Wenn Politiker heute über Frieden sprechen,
sagen viele:
„Das ist unrealistisch.“
„So funktioniert die Welt nicht mehr.“
Zum Beispiel hat die SPD einen Text geschrieben.
Der Text heißt: Manifest.
Die SPD ist eine große Partei in Deutschland.
In dem Text steht:
Wir wollen Frieden.
Wir wollen Diplomatie.
Aber viele Menschen machen sich darüber lustig.
Sie sagen:
„Das ist weltfremd.“
„Das passt nicht in die heutige Zeit.“
Manche werfen den Text einfach weg.
Sie sagen:
„Der Text gehört in den Papierkorb.“
In der Überschrift steht:
„65 % der Deutschen wollen Krieg.“
Das ist nicht ganz richtig.
Aber die Überschrift soll zum Nachdenken anregen.
Tatsächlich hat das ZDF eine Umfrage gemacht.
Die Umfrage heißt: Politbarometer.
Sie ist aus dem Juni 2025.
Dort haben die Menschen eine Frage beantwortet:
„Soll Deutschland seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen?“
„Soll Deutschland das 5-Prozent-Ziel der NATO erfüllen?“
Das heißt:
Soll Deutschland mehr Geld für Waffen und die Armee ausgeben?
65 von 100 Menschen haben „Ja“ gesagt.
Das bedeutet:
Viele Menschen wollen mehr Waffen.
Und wenn es mehr Waffen gibt,
dann ist die Gefahr für einen Krieg größer.
Einige Politiker in Europa sagen sogar:
Europa soll eigene Atomwaffen bekommen.
Israel hat schon sehr viele Waffen.
Israel ist stark.
So stark, dass es den Iran angreifen kann.
Im Gazastreifen hält sich Israel nicht an das Völkerrecht.
Das Völkerrecht sind Regeln für Kriege und Frieden.
Alle Länder sollen sich daran halten.
Aber Israel macht, was es will.
Die Frage ist:
Soll Deutschland auch so stark werden?
Sollen wir uns auch nicht mehr an Regeln halten?
Sollen wir statt mit Worten mit Waffen sprechen?
Eine Frau hat schon vor langer Zeit gewarnt:
Ihr Name war Bertha von Suttner.
Sie bekam den Friedensnobelpreis im Jahr 1907.
Sie sagte:
Viele Menschen denken:
Waffen machen uns sicher.
Aber das ist falsch.
Denn Waffen können auch einen Krieg auslösen.
Waffen sind auch eine Gefahr.
In Deutschland gibt es das Bild vom Nürnberger Trichter.
Das bedeutet:
Man lernt etwas, indem es einem einfach eingefüllt wird.
Aber heute ist es anders.
Heute wird der Trichter umgedreht.
Jetzt geben wenige Menschen vielen Menschen ihre Meinung ein.
Das nenen wir: Berliner Trichter 4.0.
Es gibt sehr viel politische Werbung.
Viele sagen immer wieder:
„Wir werden bedroht.“
„Wir brauchen mehr Waffen.“
„Nur mit Waffen gibt es Demokratie.“
„Nur mit Waffen gibt es Freiheit.“
Diese Worte haben viele Menschen überzeugt.
Früher wollte man mit Wissen Menschen helfen.
Heute bekommen die Menschen Angst.
Und sie glauben:
Waffen sind die einzige Lösung.
65 % sagen: Ja, wir wollen mehr Waffen.
45 % sagen:
Wir wollen wieder den Wehrdienst.
Das heißt:
Junge Menschen sollen wieder zur Armee müssen.
Deutschland und Europa schauen auf die Ukraine.
Dort ist Krieg.
Dort lernt man, wie man Drohnen baut.
Dort lernt man, wie man Drohnen im Krieg einsetzt.
Der Innenminister von Deutschland war in Israel.
Er wollte lernen:
Wie schützt man die Menschen in einem Land?
Wie kann man besser vorbereitet sein auf Angriffe?
Vielleicht will er auch lernen:
Wie man das Völkerrecht lockern kann.
Wie man die Regeln ändert.
Aber darüber wird nicht offen gesprochen.
Der Zweite Weltkrieg war am 8. Mai 1945 zu Ende.
Das ist 80 Jahre her.
Jetzt denken manche:
Es ist wieder Zeit für Krieg.
Viele sagen:
Endlich mehr Waffen.
Jetzt können wir den Klimaschutz vergessen.
Europa gab schon sehr viel Geld für Waffen aus.
Schon bevor das Ziel von 5 % gilt.
Die Aufrüstung ist jetzt das wichtigste Ziel.
Das bedeutet:
Mehr Geld für Panzer, Flugzeuge und Waffen.
Und das Klima?
Das ist jetzt nicht mehr so wichtig.
Viele sagen:
Der Klimaschutz ist sowieso gescheitert.
Wir schaffen das mit dem CO2 nicht bis 2030.
Auch nicht bis 2045.
Dann machen wir neue Ziele.
Es gibt im Moment vielleicht keinen Krieg.
Aber das Klima verändert sich stark.
Das Klima reagiert auf das, was wir tun.
Die Erde wird heißer.
Stürme und Überschwemmungen nehmen zu.
Das Klima kämpft nicht.
Es greift nicht mit Waffen an.
Aber:
Wir sterben trotzdem daran.
Weil wir zu spät gehandelt haben.
Weil wir nichts geändert haben.
Gegen das Klima helfen keine Bunker.
Gegen das Klima helfen keine Waffen.
Und wenn die Erde uns zurückschlägt,
gibt es keinen Richter.
Kein Gericht.
Keine Verteidigung.
Keine Worte.
Jetzt folgt das ZDF-Politbarometer vom Juni 2025.
Mehr Geld für Verteidigung beschlossen
Die NATO ist ein Bündnis von vielen Ländern.
Die Länder wollen sich gegenseitig bei Angriffen helfen.
Am Mittwoch, dem 25. Juni 2025, gab es ein großes Treffen.
Dieses Treffen heißt: NATO-Gipfel.
Dort haben die Länder beschlossen:
Ab dem Jahr 2035 sollen alle Länder mehr Geld für ihre Armee ausgeben.
Genauer gesagt: 5 Prozent von dem Geld, das ein Land im Jahr verdient.
Das nennt man Brutto·inlands·produkt.
In Deutschland wurden die Menschen gefragt:
„Soll Deutschland mehr Geld für seine Armee ausgeben?“
65 von 100 Menschen haben „Ja“ gesagt.
Im Westen von Deutschland sagen mehr Menschen Ja (68 %),
im Osten sind es weniger (49 %).
30 von 100 Menschen sagen „Nein“.
Der Rest weiß es nicht oder hat keine Meinung dazu.
Vertrauen in die USA unter Trump ist gering
US-Präsident Trump war auch beim NATO-Treffen dabei.
Er sagt: Die USA bleiben im NATO-Bündnis.
Aber nur 21 von 100 Menschen in Deutschland glauben ihm.
Sie denken nicht, dass die USA Europa weiter beschützen werden.
73 von 100 glauben: Die USA helfen uns nicht mehr.
Deshalb sagen 90 von 100 Menschen:
Europa soll sich selbst verteidigen können.
Ohne Hilfe von den USA.
Nur 9 von 100 sagen: Das ist nicht so wichtig.
Viele wollen Wehrpflicht – vor allem für alle
Die Menschen wurden auch zur Wehrpflicht gefragt.
Wehrpflicht bedeutet:
Junge Menschen müssen eine Zeit lang beim Militär arbeiten.
17 von 100 sagen: Nur Männer sollen das müssen.
45 von 100 sagen: Männer und Frauen sollen das müssen.
35 von 100 sagen: Niemand soll zur Armee gezwungen werden.
Vor allem junge Menschen sind dagegen:
Von den 18- bis 34-Jährigen sagen 52 von 100: Keine Wehrpflicht.
Angriff auf Iran spaltet die Meinung
Gerade gibt es einen Krieg zwischen Israel und dem Iran.
Die USA haben im Iran drei Atom·anlagen angegriffen.
Das war am Sonntag vor dem NATO-Treffen.
42 von 100 Menschen sagen:
Der Angriff war richtig.
47 von 100 sagen:
Der Angriff war falsch.
Vor allem Anhänger der Partei CDU/CSU finden den Angriff gut (58 %).
Anhänger von anderen Parteien finden den Angriff meist schlecht.
Auch wenn es nun eine Waffenruhe gibt,
glauben nur 27 von 100 Menschen an Frieden.
69 von 100 sagen: Es wird bald wieder gekämpft.
Bundestagswahl: Keine Mehrheit für CDU und SPD
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre,
würden 29 von 100 Menschen CDU oder CSU wählen.
Die AfD käme auf 22 von 100.
Die SPD hätte 15 von 100 Stimmen.
Die Grünen 12 von 100.
Die Linke 10 von 100.
Die Partei BSW und die FDP bekommen je 3 von 100.
Andere Parteien zusammen bekommen 6 von 100 Stimmen.
CDU und SPD hätten zusammen knapp keine Mehrheit.
Sie könnten also nicht alleine regieren.
Politiker: Pistorius weiter auf Platz 1
Die Menschen wurden auch gefragt:
Welche Politiker finden Sie gut?
Am besten bewertet wird Boris Pistorius, der Verteidigungs·minister.
Er bekommt die Note 2,1 auf einer Skala von +5 (sehr gut) bis -5 (sehr schlecht).
Danach kommt Lars Klingbeil mit 0,6
und Johann Wadephul mit 0,5.
Friedrich Merz konnte sich verbessern: Er bekommt 0,3.
Schlechter bewertet werden:
– Katharina Reiche (−0,2)
– Robert Habeck (−0,4)
– Markus Söder (−0,4)
– Alexander Dobrindt (−0,4)
– Sahra Wagenknecht (−2,0)
– Alice Weidel (−2,5)
Mehr als die Hälfte ist mit Kanzler Merz zufrieden
Friedrich Merz ist seit etwa sieben Wochen Kanzler.
57 von 100 Menschen sagen:
Sie sind mit seiner Arbeit zufrieden.
34 von 100 sind unzufrieden.
In der Außenpolitik ist die Zustimmung noch höher:
63 von 100 sagen:
Er macht seine Sache gut.
29 von 100 sagen:
Er macht das schlecht.
Klingbeil und Bas: Geteilte Meinungen
Die SPD will Lars Klingbeil und Bärbel Bas wieder zu Partei·vorsitzenden wählen.
Die Meinungen dazu sind gemischt:
41 von 100 sagen:
Das ist gut.
40 von 100 sagen:
Das ist schlecht.
Unter SPD-Anhängern sagen 73 von 100:
Das ist gut.
Nur 14 von 100 SPD-Anhängern sind dagegen.
Zur Arbeit von Lars Klingbeil als Finanzminister sagen 47 von 100:
Er macht das gut.
Von CDU/CSU- und SPD-Wählern sagen jeweils 67 von 100:
Klingbeil macht das gut.
27 von 100 finden: Er macht das schlecht.
Haushalt 2025: Viele sagen „Ja“ zu neuen Schulden
Die Regierung hat einen Plan für das Geld im Jahr 2025 gemacht.
Das nennt man: Bundeshaushalt.
In dem Plan steht:
Deutschland soll sehr viele neue Schulden machen.
55 von 100 Menschen sagen:
Das ist richtig.
39 von 100 sagen:
Das ist falsch.
Anhänger von diesen Parteien sind für die Schulden:
– CDU/CSU (70 %)
– SPD (66 %)
– Grüne (76 %)
– Linke (52 %)
Diese Gruppen sind dagegen:
– AfD (79 %)
– BSW (80 %)
– FDP (61 %)
Wie wurde die Umfrage gemacht?
Die Umfrage kommt von der Forschungsgruppe Wahlen.
Sie haben vom 24. bis 26. Juni 2025 mit 1.378 Menschen gesprochen.
Die Menschen wurden zufällig ausgewählt.
Es gab Gespräche am Telefon und online.
Die Umfrage gilt für alle Menschen in Deutschland, die wählen dürfen.
Fehler können vorkommen:
Bei 40 % beträgt der Fehler ungefähr ± 3 Punkte.
Bei 10 % beträgt der Fehler ungefähr ± 2 Punkte.
Politische Stimmung
Wenn es um die allgemeine Stimmung geht, sagen die Menschen:
– CDU/CSU: 33 %
– AfD: 15 %
– SPD: 16 %
– Grüne: 18 %
– Linke: 10 %
– BSW: 3 %
– FDP: 3 %
Das nächste Politbarometer zeigt das ZDF am Freitag, den 25. Juli 2025.
Standardtext vgl. https://www.trierer-umschau.de/2025-06-30-aa/
Text in Leichter Sprache: mit dem Optimeil-Leichte-Sprache-Assistenten von ChatGPT
Textbegleitung: Christph Maisenbacher – 30. Juni 2025
Quellen: vgl. Standardtext wie auch die in diesem notierte Links
Fotos: © ZDF & Verlagsgruppe Wahlen