Ein bekannter Mann hat etwas Kluges gesagt.
Sein Name ist Georges Orwell.
Ein anderer Mann hat einen Text geschrieben.
Sein Name ist Charles Eisenstein.
Das Zitat von Georges Orwell passt gut zu dem Text.
Foto: Trierer Umschau

LEICHTE SPRACHE - KRIEG UND FRIEDEN

Krieg bringt oft keinen Frieden. – Danke an Charles Eisenstein für seinen Text.

Charles Eisenstein schreibt oft sehr lange Texte.
Er beobachtet Dinge sehr genau.
Gerade in den USA.
Dort lebt er.
Er lebt im Amerika von heute.
Dort gibt es oft Streit.
Viele Menschen denken wie im Krieg.

Charles denkt viel nach.
Und er schreibt, was er denkt.
Das ist nicht immer einfach.
Manche mögen das nicht.
Darum ist er manchmal wie ein Außenseiter.
Aber wir finden seine Texte wichtig.

Wir hoffen:
Die Presseagentur Pressenza bringt noch mehr Texte von ihm.

Am Ostermontag hat man frei.
An dem Tag kann man gut seinen Text lesen.

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Leichte Sprache Text von Charles Eisenstein (*)

Eine Freundin hat mich gefragt, wie es mir geht.
Sie ist eine weise Frau.
Ich habe ihr gesagt:
Es fühlt sich an, als würde ich einen Autounfall in Zeitlupe beobachten.
Alles geht kaputt, aber ich bin trotzdem ruhig dabei.

Es ist zu spät, die Katastrophe zu verhindern.
Wir haben lange gewarnt.
Aber niemand hat auf die Bremse gedrückt.
Jetzt passiert der Zusammenstoß.

Später werden wir alle aus dem Staub auftauchen.
Wir werden die Verletzten pflegen.
Wir werden um die Toten trauern.
Und wir werden uns fragen:
Was machen wir jetzt mit unserer neuen Freiheit?

Vielleicht passiert das in drei Jahren.
Vielleicht auch später.
Das hängt davon ab:
Sind wir bereit, etwas Neues zu lernen?
Etwas, das alles verändert?

Viele Menschen sagen schon lange:
„Jetzt beginnt ein neues Kapitel für die Menschheit.“
Zum Beispiel im Jahr 2012.
Oder 2028.
Oder 1987.

Solche Aussagen sind keine Vorhersagen.
Es sind Prophezeiungen.
Prophezeiungen sind nur dann wahr,
wenn wir uns für die richtige Handlung entscheiden.

Früher dachte ich:
Ein großer Zusammenbruch wird uns retten.
Dann hören wir auf, einander und die Natur zu zerstören.
Aber das glaube ich nicht mehr.

Ein Zusammenbruch alleine rettet niemanden.
Nur wenn wir selbst eine neue Entscheidung treffen.

So wie bei einem Menschen mit einer Sucht.
Sein Leben geht kaputt – Job, Familie, Gesundheit.
Aber nur er selbst kann entscheiden:
Ich höre jetzt auf.

Auch unsere Gesellschaft steht vor dieser Entscheidung.
Wir sind süchtig.
Zum Beispiel nach einem bestimmten Denken:
Dem Denken in Krieg und Feinden.

Diese „Kriegsmentalität“ ist kein Lust auf Gewalt.
Es ist ein bestimmtes Denken.
Es teilt alles in:
Gut und Böse,
Freund und Feind,
Held und Schurke.

Dieses Denken macht süchtig.
Denn wenn ein Problem nicht gelöst wird,
dann will man einfach noch mehr kämpfen.
Noch mehr Feinde suchen.
Oder sich einen Feind ausdenken.

Dieses Denken sieht überall Feinde:
In der Medizin: „Finde den Erreger und töte ihn.“
In der Politik: „Töte den Terroristen.“
In der Sprache: „Zensiere schlechte Worte.“
In der Landwirtschaft: „Töte die Schädlinge.“

Dieses Denken macht es leicht:
Man gibt jemandem die Schuld.
Zum Beispiel:
„Die Chinesen sind schuld.“
„Die Mexikaner sind schuld.“
Doch so lösen wir keine Probleme.

Auch bei Corona war das so.
Die Angst wurde auf einen Feind gelenkt:
Das Virus.
Dann hat man Maßnahmen gemacht.
Einige davon waren unsinnig, manche sogar unfair.

Wenn die Menschen so denken,
dann unterstützen sie auch Dinge wie:
– Krieg
– Zensur
– Freiheitsentzug
– Gewalt

Auch Verschwörungserzählungen benutzen dieses Denken:
Sie sagen:
„Eine kleine böse Gruppe ist schuld an allem.“
Dann ist die Lösung wieder: „Die müssen weg.“

Aber wichtig ist nicht, ob es so eine Gruppe wirklich gibt.
Wichtig ist:
Warum haben sie so viel Macht?
Die Antwort ist wieder:
Wegen der Kriegsmentalität.

Diese teilt Menschen in „richtige“ und „falsche“ Menschen.
In „Wir“ und „Die“.
Wer anderer Meinung ist, wird entmenschlicht.

Dann wird aus Politik Krieg.
Und beide Seiten kämpfen so hart,
dass sie alles dafür aufgeben – auch die Demokratie.

Zum Beispiel sagen sie dann:
„Wir müssen Wahlen abschaffen, um Demokratie zu retten.“
„Wir müssen die freie Rede stoppen, um die Wahrheit zu schützen.“

Dann ist alles verdreht:
Krieg ist Frieden.
Zensur ist Schutz.
Lügen werden zu Wahrheit.

In vielen Ländern sieht man das schon.
Auch in den USA.
Dort wurden Politiker verfolgt,
nur weil sie zur Opposition gehören.

Donald Trump wurde angeklagt.
Er hat trotzdem die Wahl gewonnen.
Ist das ein Sieg für die Demokratie?
Oder nur für ihn selbst?

Wird er die Behörden für Gutes nutzen?
Oder nur für neue Feinde?

Das Problem ist nicht Trump allein.
Das Problem ist das Denken.
Das „Wir gegen Die“-Denken.
Wer so denkt, wird neue Feinde schaffen.

Denn ohne Feind funktioniert das System nicht.

Trump glaubt, dass jeder nur an sich denkt.
Viele Wissenschaften sagen das auch.
Aber das ist ein Irrtum.
Die Welt ist nicht so.

Die Welt ist ein Netz.
Alles hängt zusammen.
Wenn man denkt: „Ich schütze nur mein Team“,
dann leidet am Ende jedes Team.

Krieg im Ausland bringt Gewalt nach Hause.
Zerstörung der Natur bringt Krankheiten.

Auch Trumps Wirtschaftspolitik zeigt das:
Er will Zölle erheben.
Das klingt gut.
Aber wenn es zu schnell geht,
dann werden Firmen pleitegehen.
Menschen verlieren ihre Jobs.
Nicht nur in den USA, sondern überall.

Trumps Leute glauben, sie retten das Land.
Sie wollen das Land „wieder groß machen“.
Aber vielleicht geht es ihnen doch nur um Macht.

Und was ist mit der anderen Seite?
Auch sie nutzt Tricks.
Auch sie sagt:
„Wir müssen das tun, um das Böse zu stoppen.“

Beide Seiten denken:
„Die anderen sind schlimmer als wir.“
„Darum dürfen wir betrügen.“
Aber so kommt kein Frieden.

Viele sagen:
„Nur für jetzt. Später geben wir die Macht zurück.“
Aber das passiert nie.
So beginnt ein endloser Machtkampf.
Ein Teufelskreis.

Was mich am meisten beunruhigt:
Nicht nur die Politiker denken so.
Auch viele Menschen denken so.

Sie hassen die anderen.
Sie denken in Feinden.
Sie glauben:
„Wenn du mit der falschen Person redest, bist du gefährlich.“

Das ist wie früher,
als Menschen verfolgt wurden,
weil sie mit Juden geredet haben,
oder mit Kommunisten,
oder mit Schwarzen.

Auch ich werde gemieden.
Weil ich nicht klar eine Seite wähle.
Weil ich versuche, beide Seiten zu verstehen.

Viele haben Angst, mit mir zu reden.
Denn sie denken:
„Er hat die Krätze. Wenn ich mit ihm rede, bekomme ich sie auch.“

Das ist eine schlimme Entwicklung.
Wenn niemand mehr mit dem anderen reden will,
kann es zu einem Bürgerkrieg kommen.

Ich habe viele Jahre gewarnt.
Jetzt warte ich nur noch ab.
Denn ich glaube:
Das Drama muss sich erst abspielen.

Ein spiritueller Lehrer hat mir gesagt:
„Warte ab.“
Das heißt nicht: „Tu nichts.“
Das heißt:
Warte auf den richtigen Moment.
Manchmal bringt Reden nichts.
Dann muss man warten,
bis sich etwas im Inneren verändert hat.

Frieden kann nicht erzwungen werden.
Wenn die Menschen noch kämpfen wollen,
dann sehen sie jeden Friedensversuch als Verrat.

Dann braucht es Geduld.
Denn erst wenn der Hass verbraucht ist,
kann ein neuer Anfang kommen.

Aber der Preis ist hoch.
Vielleicht wird es schlimmer,
bevor es besser wird.

Schon jetzt leiden viele Menschen.
An Gewalt, Gefängnis, Krankheit, Sucht, Armut.
Das ist auch eine Form von Krieg.
Nur leiser.

Doch das System, das das verursacht,
wird bald zusammenbrechen.
Dann stehen wir in den Trümmern.

Und wir können neu fragen:
Wie wollen wir leben?
Wie wollen wir zusammenleben?

Dann sehen wir vielleicht:
Hass bringt keine Gerechtigkeit.
Krieg bringt keinen Frieden.
Macht bringt keine Freiheit.

Dann können wir neue Wege suchen.
Aber nur, wenn wir den Mut haben,
nicht gleich wieder neue Feinde zu machen.

 

(*) Standardtext und Original-Text von Charles Eisenstein vgl. https://www.trierer-umschau.de/2025-04-20-ba/
Text in Leichter Sprache: mit dem Optimeil-Leichte-Sprache-Assistenten von ChatGPT
Textbegleitung: Christph Maisenbacher – 20. April 2025
Quellen: vgl. Standardtext wie auch die in diesem notierte Links
Foto: Trierer Umschau – angeregt von Charles Eisenstein