Schmetterlinge gehören zu den wichtigsten Bestäubern von Pflanzen Foto: © Christopher Heine, Universität Trier - Foto: © Christopher Heine, Universität Trier.

NATURSCHUTZ & ARTERHALT

Die Uni Tier ist beteiligt am Projekt „Butterfly“ – Jeder Gartenbesitzer ist aufgerufen Wildkräuterfläche zu kultivieren

Wenn wir schon bei den Universitäten sind, die sich mit den Herausforderungen des Klimawandels und sich daraus ergebenden Verhaltensmustern von Landwirtschaftlichen Betrieben aber auch Konsumenten auseinandersetzen (vgl. unseren letzten Artikel: https://www.trierer-umschau.de/2025-04-18-ba/ ). Dann ergibt sich eine Fortsetzung an der Universität Trier. Vor allem wenn man – mit dem Unterricht als Naturerlebnisbegleiter (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2025-01-01c/ ) – zuletzt von von Lea Böhm: (vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum – Mosel / Bernkastel-Kues) auf den Rückgang der Schmetterlingspopulationen aufmerksam gemacht wurde.

Die industrielle Landwirtschaft hat dazu begetragen, dass zwischen 75 und 80 % der Bestäber wie Bienen, Hummeln und Schmetterllinge einfach nicht mehr vorhanden sind. Das ist ein Faktum, das 2021 zum „Gesetz zum Schutz der Artenvielfalt in Deutschland“ führte. Was unseren gestrigen Text in Sachen „Steuobstwieden“ berührt oder direkt an der Mosel in Sachen „Trockenmauern“.

Insektenhotels ohne Insektenrestaurants führen ins Leere!

Nicht von ungefähr entwickelte sich parallel zum Erhalt von Trockenmauern der private wie öffentliche „Boom“ in Sachen Insektenhotels. Doch wenn es keine Restaurants gib, die auch stehen bleiben, haben die Tiere und deren Nachkommen keine Nahrungsquelle:

Parallelitäten zu den Eisbären am Nordpol liegen de au fder Hand!

Durch den Rückgange des Eises, müssen die Bären zur Nahrungssuche für den Nachwuchs längere Wege zurücklegen. Das reduziert die Möglichkeit einer ausreichenden Nahrungsaufnahme, so dass neben der sinkenden Fortpflanzungsrate auch die Überlebenschancen der Jungtiere abnimmt. (vgl. https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/eisbaeren ).

Doch bleiben wir im Lande, in der Universität Trier

Denn die Uni Trier ist am EU-Projekt „Butterfly“ mit der Biologin und Psychologin Dr. Katharina Schwarz. beteiligt und untersucht, „wie man Menschen motivieren kann, im Alltag zum Insektenschutz beizutragen“.

Unser Garten könnte den Platz 1 in Sachen Insektenschutz einnehmen.

Das Stichwort heißt „Naturgärten“. So fliegen Schmetterlinge eben nicht nur mit ihren bunten Farben durch die Lande und bestäugen Blüten. Sondern Sie legen Eier zumeist in Wildkräutern (man könnte auch „Unkraut“ sagen) ab. Wenn der Rasenmäher diese abschneidet, hat dies zur Folge, dass die Raupen keine frische Nahrung mehr haben und verenden. Und wenn dann och alles auf einem Kompost landet, dann fehlt nur noch ein Kreuz über dieser Grabstätte.

NO-MOW das ganze Jahr!

Der anstehende NO-MOW-MAY (Nicht-Mäh-Mai – vgl. https://remax-premium.lu/einfach-einen-ersten-schritt-im-garten-gehen-mit-dem-no-mow-may-die-natur-respektieren/ ) sollte auf das ganze Jahr ausgedehnt werden. Oder lassen Sie zumindest wilde Insel in Ihrem Garten stehen. Das Mähen und Häckseln wie auch das Mulchen mag einen Garten „schön“ machen, doch er wird damit nicht nur zum Friedhof, er wird auch eine Wüste.
Selbst im Herbst sollten Sie diese Inseln und vor allem die Laubecken im Garten nicht „aufräumen“, denn ¾ der heimischen Schmetterlingsarten überwintern unter Fallaub oder in versponnenen Blattüten.

So und jetzt zu der Pressemeldung der Univeisität Trier:

 

Hummel, Schmetterling & Co wieder stärken

Das EU-Horizon-Projekt BUTTERFLY mit Trierer Beteiligung will den Rückgang von bestäubenden Insekten umkehren. Dabei spielt auch die Psychologie eine wichtige Rolle.

Unter Leitung der Universität von Bergen vereinen 24 wissenschaftliche Einrichtungen zwischen Norwegen und Griechenland ihre Kräfte. Das Ziel: Die Ursachen für den Bestäuberschwund verstehen und Maßnahmen entwickeln, um die für uns lebenswichtigen Tiere zu stärken. Denn ohne Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge können sich Pflanzen nicht vermehren und die Lebensmittelversorgung ist weltweit gefährdet. Diese Kettenreaktion, auch Schmetterlingseffekt genannt, gibt dem Projekt seinen Namen.

Neben der Biologie sowie anderen Naturwissenschaften sind im EU-geförderten Projekt auch die Philosophie und Psychologie beteiligt. Und hier kommt Dr. Katharina Schwarz für die Universität Trier ins Spiel. In Biologie und Psychologie ausgebildet, untersucht sie die psychologische Komponente des Themas.

Verhalten im Alltag beeinflussen

„Ich beschäftige mich damit, wie man Menschen motivieren kann, im Alltag zum Insektenschutz beizutragen“, so die Forscherin. „Wann greifen Leute zum Beispiel im Baumarkt zur bestäuberfreundlichen Pflanze für Garten oder Balkon?“

Zunächst untersucht Katharina Schwarz, welche psychologischen Effekte die Situation hat. Macht der Insektenschwund Angst? Herrscht ein Gefühl der Machtlosigkeit oder sehen Menschen Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen? Dazu wertet sie Fragebögen aus und macht Computertests mit Probanden. Im Anschluss wird die Wissenschaftlerin auch Feldexperimente durchführen. Sie überprüfen, ob die Ergebnisse der Labortests in der Praxis wirklich zu bestäuberfreundlichem Verhalten führen.

An der Universität Trier kann Katharina Schwarz auf die hervorragende Infrastruktur sowie die breite Expertise von Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Bereichen bauen. „Trier ist sehr gut aufgestellt“, so Schwarz. „Es gibt ein hervorragendes Labor für Stresstests und es ist unglaublich viel Wissen vorhanden.“

Wissenschaftlicher Austausch ist es auch, der BUTTERFLY zum Erfolg verhelfen soll. Im Projekt sollen die verschiedenen Disziplinen zusammenkommen, die bisher getrennt voneinander zu diesem Thema geforscht haben. Das regelmäßige Zusammenbringen dieser unterschiedlichen Ansätze führt zu den entscheidenden Ergebnissen.

Der Startschuss für zunächst vier Jahre Förderung [fiel] am 1. März, im April findet eine erste Versammlung der Beteiligten in Paris statt. „Da ist die Lage von Trier natürlich perfekt“, freut sich die erst 2024 aus Würzburg an die Mosel gewechselte Wissenschaftlerin über eine kurze Anreise.

Horizon Europe ist ein von 2021 bis 2027 laufendes Förderprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Es befasst sich mit dem Klimawandel, den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und fördert die Wettbewerbsfähigkeit sowie das Wachstum der EU.“

 

Vortext / Kommentar: Christph Maisenbacher – 20. April 2025
Quelle (vollständig zitierter Text): Universität Trier – Kommunikation und Marketing
Link-Zitate: alle Zitate, die wir übernehmen sind im Text mit einem Link versehen
Foto: © Christopher Heine, Universität Trier.

Dieser Text in LEICHTER SPRACHE ist veröffentlicht unter: https://www.trierer-umschau.de/2025-04-20-ab/