TRIERER UMSCHAU
Let’s Go – die Trierer Umschau wird mit neuen Ideen ihre Berichterstattung fortsetzen
Gibt es ein Schweigen
das die Fragezeichen
in auf Wellen schwimmende Punkte
verwandelt?
Ist die Pausetaste dem Regen
oder der Sonne gewidmet?
Dem Licht oder dem Schatten?
Ist der Wissensdurst
und der Worthunger
eine Krankheit?
Und ist das Schweigen
eine Art Heilmittel?
Kann es sein
dass der Stein des Sisyphos,
je öfter er zum Tal
zurückrollt,
am Ende
er
in jede Hosentasche passt?
Es ist dies Spagat der Wissensaneignung, der Recherche und der Selektion eingehender Informationen und das Nach-Außen-Tragen an Wichtigkeiten, die jeden Journalisten tagtäglich fordern. Vor allem in und um Koalitionsgespräche, die immer mit medialen Aufrufen von Organisationen, Vereinen, Verbänden und Interessensgruppen verbunden sind. – Unsere kleine Redaktion der Trierer Umschau hat in diesem Strudel Stopp gesagt.
Unsere Leser gaben und geben den Anstoß
Ein Stopp bedeutet mitunter, dass Reaktionen ausgelöst werden. Und zwar an Punkten, die man zunächst gar nicht vermutet hätte: bei unseren Lesern. Deshalb hier nochmals unseren Dank an die Appelle unserer Leser mit „genau so“ und „vielleicht sogar noch mehr“ die Trierer Umschau fortzusetzen.
Uns allen ist dieser schmale Grat der 17 UN-Ziele der Nachhaltigkeit bewusst
Es ist immer einfach, etwas Eingefahrenes weiter laufen zu lassen. Das verlangt keine Veränderungen. Das berührt dann meine „gemütliche“ Situation in meiner „Komfortzone“ glücklicherweise nicht. Und „falsche“ oder „andere“ Gedanken werden in dieser Position des „Wohlfühlens“ entweder ignoriert, nicht zugelassen oder bekämpft.
Mundtot geht „rechts“ und „links“ oder man wird als „Verschwörungstheoretiker“ hingestellt
Zu DDR-Zeiten war man sehr schnell mundtot gemacht mit dem Spruch „Dann geh doch in die DDR“. – Inzwischen wird ein „unpassendes“ Verhalten – egal mit welchem Inhalt – entweder als „Grün“ oder als „Rechts“ oder als „Verschwörungstheorie“ hingestellt. Und wenn man irgendwo zivilen Ungehorsam kultiviert, geht es in die Richtung „Terrorististen“ (wie bei der Letzten Generation).
Die Trierer Umschau bekennt Farbe!
Möglicherweise ist jede Idee, jeder Idealismus, jedes Wachrütteln – ob es nun die 17 UN-Ziele der Nachhaltigkeit sind, der Naturschutz in konkreter Form, der Tierschutz, die CO2-Reduktion oder – für uns aktuell ganz oben stehend – das Thema Frieden ohne Waffen eine Art Sisyphosarbeit. Denn sie hört nicht auf, und je weiter der Weg ist, desto schwerer wird der Stein und – was dann auch zur Frustration führen kann – es gibt kein Ende. Leider gibt es nur ein Weitermachen.
Aus genau diesem Grund danken wir unseren Lesern!
Denn unsere Leser sind nicht Leser, weil ihnen das Schreiben zum Frieden, zu den 17 UN-Zielen, zum Klimaschutz oder den Menschen-, Frauen- bzw. Kinderrechten als unwichtig erscheint. Unsere Leser – und das wurde in den letzten vier Wochen immer wieder an uns herangetragen – sind unsere Leser, weil ihnen von uns notierten Themen wichtig sind. Dass dies bei all den geführten und all den motivierenden Gesprächen klar zum Ausdruck kam, dafür bedanken wir uns.
Wir gehen einen Schritt weiter
Es gibt viele Dinge, die bei der vorbereitenden Redaktionsarbeit geradezu schreien und nach Unterstützung verlangen. Die Situation der Frau in unserer so modernen Welt hat uns schockiert. Die Situation der Mensch-Mensch-Beziehung in Zusammenhang mit kriegerischen Auseinandersetzung eigentlich immer. Die Akzeptanz einer anscheinender „Mehrheitsmeinung“, welche anderslautende Meinungen mit Steinen bewirft, hat uns immer schockiert. Aber auch das Thema Inklusion, welches am 2. und 3. April beim Berliner „Global Disability Summig“ (dem Weltgipfel für Menschen mit Behinderung) wie folgt vorgestellt wurde:
„[…] Inklusion ist ein grundlegendes Menschenrecht. Es leitet sich unmittelbar von der Würde ab, die jeder Personen aufgrund ihres Menschseins innewohnt. So offensichtlich dies jedoch auch sein mag – Gleichstellung bleibt eine globale Herausforderung […]
Durch das UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde unser Blick dafür geschärft, was es bedeutet, mit einer Behinderung zu leben.
Es geht nicht vorrangig um individuelle Aspekte wie körperliche Beeinträchtigungen, sondern vielmehr um den Umgang mit Hürden – seien sie gesellschaftlicher oder physischer Art. […]
Diese Zitate aus der Eröffnungsrede von dem Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kanzler-bei-global-disability-summit-2340248 ) haben wir als Anstoß genommen für eine Recherche in Sachen „Leichte Sprache“: Wenn 14 Millionen Menschen in Deutschland auf Leichte Sprache angewiesen sind (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/leichte-sprache-einfacher-satzbau-barrierefreiheit-100.html ) dann nehmen wir das als Anlass unsere Texte ab sofort
_ in Standardsprache und
_ in Leichter Sprache
zu veröffentlichen. Es wird somit in Zukunft zwei Fassungen desselben Inhalts geben. Unser redaktioneller Glücksmoment diesbezüglich lautet „Optimeil Leichte Sprache Assistent“, eine Funktion von ChatGPT, die – wir haben einiges verglichen – auch unsere übermäßig langen Texte gekonnt umwandelt und selbst für uns als Autoren der langen Texte zu einem Vergnügen macht. – Zur optischen Differenzierung werden wir jeweils die Titelbilder unserer Texte mit der Markierung „Leichte Sprache“ versehen.
Zwei Leserwünsche werden respektiert
Mit den Leser-Gesprächen wurde der Wunsch nach einer Regelmäßigkeit von „eingeführten Ritualen“ (sic.) laut. So sollte unsere „Wochenend-Wetter-Vorhersage“ spätestens am Freitagabend erschienen. Ebenso das „Trierer-Umschau-Horoskop“ am Sonntag. Was wir neu einführen werden – als sprachliche Notwendigkeit – wird an jedem Mittwoch „Ein Gedicht“ sein.
Fußball & Inklusion – der DFB berichtet von Nachhaltigkeit
Dass beim Breitensport namens Fußball einiges an Potential zur Nachhaltigkeit vorhanden ist, darüber haben wir bereits in einem Artikel geschrieben (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-08-30a/ ). Einige unserer Leser würden sich deshalb ein thematisches Begleiten zum Thema Fußball „und vielleicht der Rheinland-Liga“ wünschen. Dieser kleine Wink wird aufgegriffen, so dass wir die Rheinland-Liga-Pressemeldungen gerne integrieren. – Auch hier werden wir die Texte in Standardsprache sowie in Leichter Sprache, wie oben skizziert, veröffentlichen.
Let’s Go – der öffentliche Raum wird in unseren Titelfotos Platz finden
Wenn ich durch die Straßen gehe, sehe ich eine sehr minimal sich an Lichtmasten oder Rohrpfosten von Verkehrsschildern zum Ausdruck kommende Sprache. Sie ist leise, sie ist aktuell, sie ist aber genauso schnell vergänglich, wenn das Wetter, die Sonne oder neue Sticker die alten überkleben. Oder, wenn sie entfernt werden. Manche Sticker sind einer/einem Autor*in zugeordnet – andere bleiben unbekannt. Dennoch sind sie ein leiser Schrei, ein Aufruf, ein Mittelfinger in den Raum der Öffentlichkeit. Für uns eine zarte Form des zivilen Ungehorsams, welcher sich auch in unserer redaktionellen Begleitung widerspiegeln wird.
Let’s Go – von Trier in die Region, nach Deutschland, Europa und in die Welt
Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Menschenrechte oder Frieden sind Themen, die überall zu Hause sind. Wir können den Blick, die Aufmerksamkeit oder die Kritik also nicht nur auf das „dort“, das „Weit-weg“ richten bzw. schieben, sondern werden mit Positivem wie Negativem immer das „hier“ mit einbeziehen. Am Ende – und auch das gilt es immer wieder zu unterstreichen bzw. zu lernen – sind wir im kleinen Teil des Großen. Es ist wie bei Konzerten, wenn Einzelne ein Musikstück mit einem Feuerzeug begleiten: plötzlich entsteht ein Meer von Licht.
So sehe ich auch unsere journalistische Aufgabe. Wir können anregen, Orientierungen in den Raum stellen. So dass ein Funke überspringt und eben in der Wiederholung zur Idee wird.
Und wir werden unsere Meinung vertreten. Denn das mit dem objektiven (und gerne respektierten) Ausbalancieren ist schön, doch pass nicht mehr. Ich kann nicht für den Krieg sein und gegen den Krieg. Also klare Worte zum Schluss: wir beziehen Stellung!
Let’s Go!
Text: Christph Maisenbacher – 17. April 2025
Link-Zitate: alle Zitate, die wir übernehmen, sind im Text mit einem Link versehen
Foto: Xuân Tuấn Anh Đặng – Pixabay
Dieser Text in Leichter Sprache ist veröffentlicht unter: https://www.trierer-umschau.de/2025-04-17ab/