"Kriege stoppen – Frieden jetzt!" so lautet die Kernaussage zu den Ostermärschen 2025, welche im Zeitraum 17. bis 21. April 2025 stattfinden - Foto: © Netzwerk Friedenskooperative

FRIEDEN - OSTERMÄRSCHE

Der letzte Strohhalm vor dem Abgrund: die Ostermärsche 2025 starten heute

Eine klare Botschaft in Richtung Diplomatie

Ganz passend zu den Ostermärschen 2025 ist die vor zwei Tagen von Seiten der Pressestelle der Partei Die Linke übermittelte Meldung mit der Überschrift „Für jedes Mal Taurus ein Mal das Wort Diplomatie“:

Der wahrscheinlich zukünftige Bundeskanzler Friedrich Merz hat erneut deutlich gemacht, dass er sich für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine einsetzt. Dazu erklärt der Vorsitzende der Partei Die Linke, Jan van Aken:

»Wenn wir für jedes Mal ›Taurus‹ nur einmal das Wort Diplomatie gehört hätten, wären wir einem Frieden in der Ukraine heute sehr viel näher. Diese Debatte um einzelne Waffensysteme lenkt vom Grundproblem ab: Wie bekommt man den Kreml zu ernsthaften Verhandlungen an einen Tisch?
Mehr Waffen haben uns da keinen Schritt weitergebracht. Merz sollte mehr über Diplomatie nachdenken und China an Bord holen. Und nicht wieder nur über Taurus sprechen.«

Damit sind wir beim Kern der Ostermärsche: Frieden ohne Waffen!

Ob Taurus, 800-Milliarden-EU-Aufrüstung, Atombomben, Kriegstauglichkeit – die Situation ist NICHT FRIEDLICH. Deshalb sagen wir „Ostermärsche sind der letzte Strohhalm vor dem Abgrund“. Und was unten wartet ist ein Tal voller Minen…

Und um den Strohhalm stehen all die verbal Stichelnden, die den Teilnehmer*innen an den Ostermärschen eine Pro-Putin oder Anti-Israel-Haltung zuschreiben wollen. Wie einfach das Abstempeln doch ist. Die Diplomatie hat ausgedient (womit wir wieder bei dem einleitenden Zitat von Jan van Aken angekommen sind)

Saarbrücken – Trier / Büchel – Luxemburg

Im Radius unserer Redaktion können wir auf folgende Ostermärsche hinweisen:

_ In Saarbrücken startet der Ostermarsch am Samstag, dem 19. April 2025 um 12 Uhr an der Johanniskirche und führt zum Doppelbrunnen in der Obertorstraße (vgl. die beigefügte pdf-Datei: ostermarsch-2025-in-saarbruecken-6818(1))

_ In Luxemburg startet der Ostermarsch am Samstag um 15 Uhr auf der Königswiese (Kinnekswiss) und führt zur Abgeordnetenkammer (am Krautmarkt) – (vgl. https://www.facebook.com/fsplux/ )

_ Die Trierer AG Frieden lädt ein nach Büchel für Montag, dem 21. April 2025 ins dortige Gewerbegebiet und einem Demonstrationszug zum Haupttor des Fliegerhorstes Büchel. (vgl. https://www.agf-trier.de/aktuelles/termine/ostermarsch-buechel-fuer-ein-europa-ohne-atomwaffen-keine-mittelstreckenwaffen-in-europa/ )

„Wir protestieren seit Jahrzehnten gegen den atomaren Wahnsinn hier in unserer Region in der Eifel. Wir kämpfen für den Abzug dieser Atomwaffen und für eine atomwaffenfreie Welt, wie sie der Atomwaffenverbotsvertrag anstrebt. Büchel hat überregionale Bedeutung gewonnen, weil hier die letzten Atombomben auf deutschem Boden gelagert sind.

Nun hat die Bundesregierung 35 neue F-35-Atombomber von den USA gekauft und will diese hier auf dem Fliegerhorst Büchel ab 2026 stationieren. Sie sollen – geflogen von Bundeswehrpiloten – die zugleich geplanten neuen B61-12-Atombomben in ihre Ziele fliegen. Diese neuen Bomben sind noch zielgenauer und im Endflug lenkbar.

Die atomare Aufrüstung geht weltweit weiter. Auch mit der geplanten Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen, gegen die wir uns genauso wehren wie gegen die Atombomben, wird versucht, eine Erstschlagskapazität aufzubauen. Dies wird zu weiteren atomaren Aufrüstungen und gefährlichen Eskalationsszenarien führen.“

Passend und gerne zitieren wir das „Grußwort aus Büchel an die bundesweiten Ostermärsche“ (vgl. https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2025/grussworte ), welches der Initiativkreis gegen Atomwaffen vom internationalen Versöhnungsbund, Pax Christi Bistum Trier und die Friedensgruppe Daun verfasst hat. (vgl. auch folgende pdf-Datei: ostermarsch-2025-in-saarbruecken-6818(1) ostermarschbotschaftbuechel2025

Vom Netzwerk Friedenskooperative haben wir heute folgende Presseinformation erhalten – zusammen mit allen Links zu allen Orten und Terminen in Deutschland / Luxemburg:

Ostermärsche wenden sich gegen Mittelstreckenwaffen und Aufrüstungspläne

Die Ostermärsche [starteten am heutigen] Nachmittag in Erfurt, Königs Wusterhausen, Freiburg und Regensburg. Hauptaktionstage werden der Karsamstag sowie der Ostermontag sein. Bei den rund 100 Ostermarsch-Terminen werden sowohl die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen, als auch die Unzufriedenheit mit den steigenden Rüstungsausgaben sowie der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland im Zentrum stehen.

„Die für 2026 geplante Stationierung von Mittelstreckenwaffen macht zunichte, wofür sich viele Menschen seit Jahrzehnten in der Friedensbewegung eingesetzt haben. Mehr Sicherheit für Europa und die Welt kann durch die Wiederaufnahme von Verhandlungen über Rüstungskontrolle und Abrüstung entstehen, nicht über Aufrüstung“, erklärt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.

Im vergangenen Juli informierte eine kurze deutsch-amerikanische Regierungserklärung in vier Sätzen darüber, dass die USA ab 2026 diverse US-Mittelstreckensysteme in Deutschland stationieren wollen. Die Waffen werden von einer Multi Domain Task Force der USA in Wiesbaden befehligt. Wie viele Waffen kommen, ist aktuell unklar, ebenso der Stationierungsort. Der INF-Vertrag, der für eine vollständige Abrüstung dieser Waffengattung in den amerikanischen und sowjetischen Arsenalen sorgte, wurde in Trumps erster Amtszeit aufgekündigt. Russland setzte Ende des vergangenen Jahres erstmals eine konventionell bestückte Mittelstreckenwaffe im Krieg gegen die Ukraine ein.

Auch die Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen wird bei den Ostermärschen eine zentrale Rolle einnehmen.

„Wir sind erschrocken darüber, dass das langjährige politische Ziel einer atomwaffenfreien Welt im Koalitionsvertrag nicht mehr erwähnt wird. Das ist gerade in Zeiten wie diesen ein fataler Schritt in die falsche Richtung.“, so Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.

Die Gefahr eines Atomkrieges ist nach Auffassung des renommierten „Bulletin of the Atomic Scientists“ so hoch wie nie zuvor. Anfang des Jahres stellten sie die symbolträchtige doomsday clock („Weltuntergangsuhr“) auf 89 Sekunden vor 12.

Ablehnend zeigen sich die Ostermärsche ebenfalls gegenüber den Debatten um europäische Atomwaffen. „Den gefährlichen Gedankenspielen um eine EU-Bombe erteilen wir eine klare Absage. Stattdessen fordern wir Maßnahmen, um die nuklearen Risiken zu senken. Dazu gehört auch, dass Europa und Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag unterstützen. Nur eine atomwaffenfreie Welt ist eine sichere Welt!“, erklärt Kristian Golla.

Ablauf der Ostermärsche 2025

Nach dem Auftakt am Gründonnerstag, folgen am Karfreitag Ostermärsche u.a. in Gronau, Stralsund, Chemnitz, Bruchköbel und Jagel. Am Karsamstag finden in mehr als 60 Städten Aktionen der Friedensbewegung statt, darunter Stuttgart, Mainz, Hannover, Braunschweig, München und Köln. Ostersonntag folgen dann weitere Veranstaltungen u.a. in Essen, Halle und Frankfurt/Oder, bevor der Abschluss der Ostermärsche am Montag u.a. in Frankfurt (Main), Gardelegen, Nürnberg und am Fliegerhorst Büchel stattfindet.

Bitte beachten: Die Ostermärsche werden in lokaler und regionaler Verantwortung organisiert. In den lokalen Aufrufen gibt es häufig diverse eigene Themen und Forderungen sowie unterschiedliche Schwerpunktsetzungen.

Alle Ostermarsch-Termine: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch

Ostermarsch-Termine nach Bundesland: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2025/termine

Alle Infos (u.a. Aufrufe, Redebeiträge) unter: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2025

Themen der Ostermärsche 2025:
Aufrüstung in Deutschland und weltweit, Beendigung der Kriege – insbesondere in der Ukraine und in Gaza, Mittelstrecken- und Atomwaffen

2025 finden die Ostermärsche unter dem Eindruck der maßlosen Aufrüstung in Deutschland und Europa statt. Bei den rund 100 Kundgebungen und Demos gibt es dafür scharfe Kritik. Wir brauchen keine Milliarden für eine ungezügelte Aufrüstung und ein globales Wettrüsten, sondern Abrüstung und Rüstungskontrolle. Ebenso wird bei den Ostermärschen mehr Einsatz für diplomatische Initiativen zur Beendigung der Kriege – insbesondere in der Ukraine und Gaza – gefordert. Auch das traditionelle Thema „Atomwaffen abschaffen“ wird angesichts der erneuten Debatten um einen europäischen „Atomschirm“ zentral sein. Insbesondere im Hinblick auf den 80. Jahrestag der US-Atomwaffenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki bestärkt die Friedensbewegung ihre Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen und einem zügigen Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag. Nicht minder gering ist die Ablehnung der für 2026 geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Die Friedensbewegung lehnt landgestützte Mittelstreckenwaffen in Europa ganz grundsätzlich ab. Dazu zählen ausdrücklich auch russische Systeme mit fraglicher Reichweite und die Entwicklung, Stationierung und der Einsatz von Waffen dieses Typs.“

 

Vortext / Kommentar: Christph Maisenbacher – 17. April 2025
Quelle (vollständig zitierter Text): Netzwerk Friedenskooperative – https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2025
Link-Zitate: alle Zitate, die wir übernehmen sind im Text mit einem Link versehen
Foto: © Netzwerk Friedenskooperative

Dieser Text in Leichter Sprache ist veröffentlicht unter: https://www.trierer-umschau.de/2025-04-17-bb/