NATURSCHUTZ
Kraniche bringen den Frühling in unsere Breiten – mit dem Naturschutzbund Deutschland lässt sich deren Bewegung verfolgen
Die Glücks-Boten der Götter, des Sonnengottes Apollo, sind schon seit Ende Januar 2025 auf dem Weg nach Norddeutschland, Skandinavien und ims Baltikum. Die Kraniche, die mit ihren energiesparenden Formationen und mit ihren besonderen Trompetenrufen am Himmel zu entdecken sind, fliegen schon seit einiger Zeit zu Ihren Brutplätzen. Dabei handelt es sich zumeist um feuchte bis nasse Flächen (Hochmoore oder Feuchtwiesen).
Der Vogel des Glücks bringt den Frühling nach Deutschland
Ob in China oder bei den Griechen. Der Kranich ist in vielen Kulturen der „Vogel des Glücks“. Denn er ist eine Art Vorzeichen des Frühlings und dem mit diesem verbundenen Licht und Wärme, welche die Natur, und die mit dieser verbundenen Nahrung, wachsen lassen.
Haselnuss-Kätzchen sind unscheinbarere Frühlingsboten
Dass man nicht nur den Kranich als Frühlingsboten entdecken kann, davon zeugen die Haselnuss-Kätzchen an den entsprechenden Sträuchern. Beim Wandern an Waldrändern sind die zu entdecken oder auch in unseren Parklandschaften (vgl. Foto und https://www.forstwirtschaft-in-deutschland.de/aktuelles/news-detailansicht/news/haselnuss-blueht-immer-frueher-unscheinbarer-fruehlingsbote-im-wald/ ). Aber auch andere Pflanzen, Sträucher und Bäume bewegen sich dieser Tage in Richtung Sonne bzw. Frühling.
Vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) haben wir zu den Kranich-Zügen folgende Presseinformation erhalten:
„Mit dem NABU Zug und Balz der „Vögel des Glücks“ verfolgen
Der Frühling naht und auch beim Europäischen Kranich (Grus grus) stehen die Zeichen auf Liebe. [Aktuell] ist bereits ein großer Teil der hiesigen rund 10.000 Brutpaare eingeflogen. Die meisten brüten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Kraniche sind Kurzstreckenzieher und kehren aus ihren Winterquartieren in den Korkeichenwäldern Südeuropas zurück. Dabei überqueren sie große Teile Deutschlands, ihr auffälliger Zug ist in vielen Bundesländern, vom Saarland bis Sachsen, am Himmel zu sehen.
„Die Kraniche beeilen sich, um sich die besten Brutplätze zu sichern“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Marin Rümmler, „Jetzt kann man die imposanten Balztänze der großen Vögel beobachten und ihre trompetenartigen Rufe hören.“ Bis zum Brutbeginn im März halten sich die Paare auf ihren Nahrungsflächen nahe dem Brutrevier auf.
Die beste Zeit für Beobachtungen ist der frühe Morgen. Im ersten Licht des Tages führen die Kranichpaare ihre beeindruckenden Tänze auf. Sie springen, schlagen aufgeregt mit den Flügeln, laufen im Zickzack und rennen im Kreis. Dabei werden auch Pflanzenteile und Steine in die Luft geworfen. Dazu wird lautstark trompetet. Aber warum so viel Aufwand? Eigentlich müssen die Vögel niemanden von sich überzeugen – Kraniche leben monogam. Schon im Alter von zwei Jahren können sie sich an einen Partner binden, dem sie meist ein Leben lang treu bleiben. Mit drei bis fünf Jahren kommt der erste Nachwuchs. Rümmler: „Der Balztanz dient der Einstimmung der Partner aufeinander und zur Vorbereitung der Paarung.“
Mit der Treue nehmen sie es offenbar allerdings doch nicht immer so genau. „Neuere Forschungen haben gezeigt, dass es auch zu Partnerwechseln kommen kann“, sagt Rümmler, „Stärkere Männchen treiben manchmal einen Keil in bestehende Partnerschaften und übernehmen dann das Weibchen samt dem Brutrevier.“ Auch bei den Kranichen läuft also nicht immer alles glatt in der Liebe.
Aktuelle Infos zum Kranichzug: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/kranich/kranichzug-aktuell.html
Kranichbeobachtungen melden: https://nabu-naturgucker-beobachtungen.de/app/natur_nm.dll/Form1 “
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Naturschutzbund Deutschland (NABU) – 19. Februar 2025
Foto 1: © Dieter Damschen / NABU Birdwatch – Foto 2: © NABU / Günter Nowald – Foto 3: © Trierer Umschau