LETZTE GENERATION
2. Advent – Top 2 – Die Erlösung kommt nicht von selbst – die Letzte Generation protestiert gegen Verdrängung der Klimakrise in Regensburg
Im vorhergehenden Beitrag (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-12-08a/ ) hatten wir vom 24. Dezember gesprochen, dem Tag der Geburt des Erlösers, Jesus Christi. Doch – welchem Glauben wir auch angehören – wir Menschen, wir alle zusammen müssen unsere Welt retten. Wir können zwar alles so hinbiegen, dass die Zahlen „nicht stimmen“, dass alles so schlimm nicht ist. Doch wir werden von der Physik eingeholt.
Den Satz des Politischen Geschäftsführers von Germanwatch, Christoph Bals – vgl. auch https://www.trierer-umschau.de/2024-11-06c/ ) habe ich mir eingerahmt: „…der Physik ist es letztlich egal, wer im Weißen Haus sitzt.“
Und wenn wir nicht unserer Freiheit nachweinen wollen – auch hier gibt es einen prägenden Satz von Barao Vincenta Ra Gabbert, der Greenpeace-Sprecherin für solzial-ökologische Gerechtigkeit (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-08-29a/ ), welcher die gegen die Bundesregierung eingereichte „Zukunftsklage“ (1) wegen einer verfehlten Klimapolitik begleitet hat: „Wir lassen nicht zu, dass die Bundesregierung uns mit einer zu schwachen Klimapolitik unsere Freiheitsrechte nimmt.“
Umso wichtiger ist der Protest der Letzten Generation, der heute mitten in der so schön dekorierten und beleuchteten Weihnachtszeit keinen Deut an Wichtigkeit verloren hat. Denn unsere Bundesregierung wird in Sachen Klimaschutz wohl die nächsten Wahlen abwarten und die Länder der Weltklimakonferenz (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-11-10c/ ) werden sich wohl erst dann zu einem radikalen Gegensteuern entscheiden, wenn das Wasser viele Hälse erreicht hat:
„Großprotest in Regensburg gegen Verdrängung der Klimakrise
– Advent, Advent, die Erde brennt! –
Am [gestrigen] Samstag haben sich mehr als hundert Menschen auf dem Dachauplatz in Regensburg versammelt. Sie protestieren mit einer Ungehorsamen Versammlung gegen die Verdrängung der Klimakatastrophe und für ein Ende fossiler Großprojekte. Zum Protest aufgerufen hatten neben der Letzten Generation auch Fridays for Future Regensburg, SFS [Stoppt Fossile Subventionen] München, Linksjugend solid und Studis gegen Rechts.
[Um]12 Uhr versammel[te]n sich mehr als 200 Menschen auf dem Dachauplatz in Regensburg, um lautstark gegen die Verdrängung der Klimakrise und gegen fossile Großprojekte zu protestieren. Sie verwandeln die Straße in eine Bühne für Redebeiträge, Trommelmusik und kreative Aktionen wie einen widerständigen Weihnachtsmarkt, alles unter dem Motto „Advent, Advent, die Erde brennt“.
Die Proteste sind heute besonders bund und vielfältig. Während auf der manche Menschen Transparente mit Aufschriften wie “Schöne heile Welt hier! Wie lange noch?”, “Stoppt fossile Subventionen!”, “Oil kills!” von Scientist Rebellion oder “Klimakatastrophe zulassen = kriminell” halten, sorgt eine Gruppe mit Trommeln für rhythmische Klänge. Auf der Straße spielt eine als FDP-Chef Linder verkleidete Person Bowling mit Klimakipppunkten.
“Während die Klimakatastrophe weltweit Menschenleben fordert, fließen in Deutschland weiterhin Milliarden in fossile Subventionen. Politiker:innen halten Sonntagsreden über Nachhaltigkeit, während sie am Montagmorgen neue Autobahnen planen und Großprojekte wie die Sallerner Regenbrücke durchdrücken“, sagt Jona Hildebrandt von Fridays for Future Regensburg. Mit Nachdruck fordert er: „Das muss ein Ende haben!“
„Es wird immer deutlicher, wie eng soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz miteinander verbunden sind“, betonte Maxi, Unterstützer von Studis gegen Rechts. „Die Klimakrise verschärft Armut und Ungleichheit, während rechte Kräfte versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten. Wir müssen gemeinsam gegen diese Entwicklungen ankämpfen.“
Die heutige Ungehorsame Versammlung war der Auftakt zu weiteren Protesten in den kommenden Tagen. Bereits morgen reisen viele Teilnehmende gemeinsam nach Berlin, um mit Ende Gelände und anderen Bewegungen den World LNG Summit zu blockieren. „Wer Klimaschutz ernst nimmt, darf die Gaslobby nicht ungestört weitermachen lassen“, so Theodor Schnarr, Sprecher der Letzten Generation, der heute auch in Regensburg ist. [vgl. auch https://www.trierer-umschau.de/2024-11-07a/ ]
Die Letzte Generation fordert einen sofortigen Stopp fossiler Subventionen und eine sozial gerechte Klimapolitik. Mit ihren Protesten machen die Unterstützer:innen auf die unzureichenden Maßnahmen der Politik aufmerksam und fordern ein grundlegendes Umdenken hin zu einer gerechten und klimaneutralen Gesellschaft.“
(1) 54.000 Zukunftskläger*innen haben Greenpeace zum Einreichen der Klimaklage mit ihrem Namen unterstützt. – Eine aktuelle Information haben alle Unterstützer*innen dieser Tage erhalten.
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Letzte Generation Presse – 8. Dezember 2024
Fotos: © Letzte Generation