HOCHWASSERSCHUTZ
Hochwasser verlangt von Rettungskräften realistische Trainingssituationen – die DLGR entwickelte dazu ein Projekt
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLGR) gliedert sich in Landesverbände und Ortsverbände. So dass auch die Ortsgruppe Trier-Stadt e.V. die mit Schwimmkursen und Rettungsschwimmausbildungen wirbt (vgl. https://trier-stadt.dlrg.de/).
Die DLGR ist bei Notsituationen mit seinen ehrenamtlichen Helfern mit dabei. Hierfür wird trainiert – auch mit dem Technischen Hilfswerk (THW), mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und der Feuerwehr.
Gemeinsam wird regelmäßig die Zusammenarbeit für den Ernstfall trainiert. Denn die Einsätze im Katastrophenschutz verlangen einen reibungslosen Einsatz von Personal und Material.
Die Trierer Umschau hat sich bei der erhaltenen Presseinformation von den Deutschen Journalisten Diensten zu einem vom DLRG initiierten Hochwasserausbildungszentrum unmittelbar an vorangegangene Berichte erinnert: So die Klimaschutzkolumne der Trierer Klimaschutzmanagerin Meike Eisenbeis (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-10-09a/ ), die sich mit der Vorsorge bezüglich Hochwasser und Starkregen auseinander setzt. Aber auch entdeckten wir Parallelitäten zu unserem Anzeigen-Kunden, den Finanzprofis in Schweich und deren Elementarversicherung (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-11-01d/). Bis hin zu dem Sachverhalt der Extremwetterereignisse und der davon betroffenen Kinder weltweit (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-11-08b/ ).
In der Vergangenheit und in der Zukunft wird man sich auf gut ausgebildete Rettungskräfte verlassen müssen. Und die Flutkatastrophen finden leider nicht mehr alle 50 oder 100 Jahre statt. Sondern sie ereignen sich jährlich.
Damit hier für alle Hilfskräfte eine realistische Ausbildungssituation entstehen kann, hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ein Konzept für ein Hochwasserausbildungszentrum entwickelt. Wie machbar und vor allem finanzierbar diese Idee sein wird, hängt wahrscheinlich in erster Linie von einer politischen Akzeptanz ab. Vor allem auch von dem Ping-Pong-Spiel der Zuständigkeit. Wahrscheinlich wird hier von Bundesebene auf die Länder-Zuständigkeit für den Katastrophenschutz hingewiesen. Doch sollte Deutschland als Teilnehmer an der Weltklimakonferenz auch klar sein, dass die Umweltkatastrophen keine Ländergrenzen kennen!
Wir dürfen Ihnen den uns zugesandten Text vollständig zitieren:
„Kampf gegen die Fluten
Ereignisse häufen sich: Rettungskräfte fordern realitätsnahes Training
Die Fluten kommen – und sie werden immer unberechenbarer. Im vergangenen Jahr wurde Deutschland bereits dreimal von verheerenden Hochwasserlagen heimgesucht: Zum Jahreswechsel Niedersachsen, zu Pfingsten das Saarland und Rheinland-Pfalz und Anfang Juni Süddeutschland. Ein erschreckender Trend, der sich mit dem fortschreitenden Klimawandel noch weiter verstärken wird. Und die Ereignisse verlaufen oft anders als bisher üblich. Wie zuletzt in Bayern und Baden-Württemberg sorgen vermehrt kurze Starkregenereignisse mit enormen Wassermengen dafür, dass zunächst sehr kleine Gewässer stark anschwellen. Im Nachgang führt das dann zu Hochwasser in den großen Flüssen.
Reißende Wassermassen in Ortschaften
Das bringt enorme Herausforderungen mit sich: „Reißende Fluten stürzen durch Ortschaften, in denen Menschen aus Häusern oder von Autos gerettet werden müssen“, erklärt die Präsidentin der DLRG [Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft – vgl. https://www.dlrg.de/ ], Ute Vogt. „Durch die bauliche Infrastruktur entstehen für die Einsatzkräfte zusätzliche Gefahren.“ Auf diese können sich Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz bislang nur bedingt vorbereiten. Ausbildung und Training in natürlichen Gewässern oder im künstlichen Wildwasserkanal sind nicht realitätsnah. Szenarien wie Taucheinsätze in überfluteten Kellern mit der Gefahr von sich schließenden Türen lassen sich bislang aufgrund der hohen Gefährdung für die Einsatzkräfte in einer Übung gar nicht darstellen. „Nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 haben wir uns damit beschäftigt, wie wir das ändern können“, so Vogt. „Eine mögliche Lösung sahen wir in einem Hochwasserausbildungszentrum, in dem unter kontrollierten Bedingungen der Einsatz in urbanen Gebieten wirklichkeitsnäher geübt werden kann.“
Eine realitätsnahe Ausbildung für Einsatzkräfte
Dabei hat die DLRG nicht nur die eigenen Einsatzkräfte im Blick, sondern auch die der Feuerwehr oder anderer Organisationen, die in Katastrophenfällen zu tausenden im Einsatz sind. Und so hat der Verband in Zusammenarbeit mit THOST Projektmanagement ein umfassendes Konzept für ein Hochwasserausbildungszentrum entwickelt. Die geplante Anlage würde vielfältige Trainingsmöglichkeiten bieten, darunter einen Strömungskanal für Bootsübungen, Gebäude zur Simulation von Einsätzen in Häusern und einen künstlichen See für Taucheinsätze. Mit geschätzten Baukosten von 50 Millionen Euro und jährlichen Betriebskosten von 7,5 Millionen Euro übersteigt das Projekt allerdings die finanziellen Möglichkeiten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Darum will sie das Konzept nun politischen Entscheidungsträgern in Bund und Ländern vorstellen, um Unterstützung für die Realisierung zu gewinnen.“
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Deutsche Journalisten Dienste (DJD) / DLRG – 11. November 2024
Fotos 1 und 2: DJD/DLRG/Daniel-André Reinelt – Foto 3: DJD/DLRG/Daniel-André Reinelt
– Foto 4 und 5: DJD/DLRG/THOST Projektmanagement GmbH