KLIMASCHUTZ & GEMEINSCHAFT
Klimakolumne der Trierer Sanierungsmanagerin Melanie Werner – Klimaschutz gemeinsam anpacken
Gemeinsam in einer Gemeinschaft etwas bewegen was eben dieser hilft und wiederum einer größeren Gruppe als Idee dient. Sogenannte „Bürger’innenenergie Projekte“ haben ihren Ursprung in der in Dörfern einst sehr intensiv kultivierten Idee der gegenseitigen Hilfe. Doch auch die Gegenwart kennt Gemeinschafts-Projekte wie Fahrgemeinschaften, die sich in der zunehmenden Anzahl an so bezeichneten „Mitfahrer-Parkplätzen“ (Sie kennen das Schild P + M) widerspiegelt. In Rheinland-Pfalz gibt es mittlerweile an die 130 Mitfahrer-Parkplätze. Oder auch der Punkt Carsharing ist ein gemeischaftlicher (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-10-12b/ )
Für unseren Themenbereich ist die vom Presseamt der Stadt Trier zugesandte Klimakolumne immer passend. Die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung brauchen gerade in Sachen Klimaschutz einen tagtäglichen Input. – In dieser Woche formuliert die Trierer Sanierungsmanagerin Melanie Werner einige Ideen dazu:
„Zukunft des Klimaschutzes liegt in gemeinschaftlichen Projekten
Aktuelle Kolumne der städtischen Klimaschutzmanager
In der aktuellen Klimakolumne setzt sich Sanierungsmanagerin Melanie Werner mit der Frage auseinander, wie man sich gemeinsam für den Klimaschutz einsetzen kann und welche positiven Beispiele es schon gibt. Über den Klimawandel wird viel berichtet. Bei vielen entsteht der Eindruck, dass man als Einzelperson ja sowieso nichts ausrichten kann. Abgesehen davon, dass viele Individuen wieder eine große Menge ausmachen, können Gemeinschaften mehr erreichen. Die Idee, Autos zu teilen, erscheint relativ neu, doch Carsharing erfreut sich auch in Trier bei den Nutzenden großer Beliebtheit. Historisch gesehen haben Dorfgemeinschaften schon immer Erntemaschinen und auch Arbeitskraft geteilt, um gemeinsam die Ernte auf allen Höfen einzuholen. In Kleingartenanlagen und vielen Vereinen ist der gemeinsame Arbeitseinsatz normal und entwickelt sich regelmäßig zu einer kleinen Feier nach der Arbeit.
Heute und für die Zukunft entwickelt sich zunehmend diese Idee wieder. Es gibt Bürgerenergiegenossenschaften, die Photovoltaik-Parks finanzieren und daran verdienen. Doch das kann noch viel weitergedacht werden. Hausgemeinschaften können sich eine PV-Anlage teilen, aber auch eine Zentralheizung. Darüber hinaus können auch Nachbarschaften eine gemeinsame Wärmeversorgung errichten. Es gibt verschiedene Initiativen für warme oder kalte Nahwärmenetze, die von Privatpersonen organisiert werden. Die „nahwärme-west eG“ plant in Berlin ein warmes Nahwärmenetz mit Wärmepumpe und Biomassekessel. In Bremen konzipiert der Verein „Erdwärme dich“ ein kaltes Nahwärmenetz. Beide Initiativen sind genossenschaftlich organisiert.
Vielleicht entsteht auch in Trier-Mitte/Gartenfeld demnächst ein kaltes Nahwärmenetz von Privatpersonen für Privatpersonen. Der Vorteil besteht darin, dass sie selbst über ihre Energie- und Wärmeversorgung entscheiden können, sie aktiv gestalten, finanzieren und die Rendite bekommen. Die typischen Platzprobleme in eng bebauten Gebieten lassen sich gemeinsam leichter lösen, als jeder allein auf seinem Grundstück. Sprechen Sie doch einfach mal mit Ihren Nachbarn. Sie werden sich wahrscheinlich wundern, wie viele Interesse haben, sich gemeinsam um Lösungen zu bemühen. Gemeinsam können Bücher, Blumensamen, Pflanzen, Gartenwerkzeuge und viele andere Dinge getauscht oder geteilt werden: Wenn sich mehrere User eine vernünftige Heckenschere teilen, haben alle etwas davon. Auch die Bildung von Fahrgemeinschaften für Kinder zur Schule oder Hobbys und für den Arbeitsweg sind eine gute Möglichkeit. Oder auch zu Fuß: Ein Elternteil einer Nachbarschaft bringt alle Kinder morgens zur Kita, mittags holt ein anderer wieder alle ab. Das erfordert manchmal ein wenig Organisation.“
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Presseamt der Stadt Trier / Melanie Werner – 21. Oktober 2024
Foto: Hannah Busing auf Unsplash