LETZTE GENERATION
„Shell Burns our Future“ – die Letze Generation hört nicht auf, die Zukunft heute zu verlangen
Haben Sie unsere zwei Artikel gelesen, die diesem vorangestellt sind? – Den über die zu verbessernde Ladesituation auf den deutschen Rastanlagen (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-10-16a/ ). Und den zum aktuellen E-Barometer der HUK-Coburg Versicherungsgruppe, der eine zögerliche bzw. regressive Entwicklung in Sachen E-Mobilität zum Ausdruck bringt (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-10-16b/ ).
Diese zwei Artikel führen in einer Stringenz zur Letzten Generation, weil diese ein Stopp-Schild uns allen vorhält. Anders formuliert dürfen wir nicht müde werden, Lösungen für die Zukunft zu suchen. Mag sein, dass die Agenda 2030 (die 17 UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung) aus der heutigen Sicht eine Utopie ist. Doch ohne Utopie wird unserer Reise – und vor allem die der folgenden Generationen – eine Reise der Unfreiheiten. Und sie wird eine Reise, die sich mit Höchstgeschwindigkeit einem tatsächlichen Abgrund nähert.
Wir haben nur noch 5 vor 12, weil die Zeiger sich nicht mehr bewegen
Viel zu oft wurde in die Welt gerufen, dass wir 5 vor 12 hätten. Inzwischen sind die Batterien dieser symbolischen Uhr leer und die Zeiger bleiben genau auf 5 vor 12 stehen. Doch die Zeit ist weiter gegangen. Aus diesem Grund beschäftigt sich die Trierer Umschau mit Aktionen der Letzten Generation, auch wenn diese am gestrigen Abend in Berlin stattfanden:
„Shell mit tödlicher Wahrheit konfrontiert
Unterstützer:innen der Letzten Generation und Eltern gegen die Fossilindustrie haben [am gestrigen Abend] die Eröffnung der “Shell Jugendstudie” in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens unterbrochen. Sie konfrontieren den Chef des Unternehmens, Felix Faber, und fordern ihn auf, sich zu entscheiden: „Kurzfristige Profite durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas oder eine lebenswerte Zukunft für die nachkommenden Generationen”.
Der Protest richtet sich gegen das fossile “Weiter-So” des Unternehmen und den Versuch das Image künstlich aufzubessern und somit unehrlich zu handeln. Auf Bannern steht “Shells Profit — Unser Tod” und “Shell burns our future”. Im Eingangsbereich kamen weitere Menschen zusammen und versammelten sich zu einem symbolischen Die-In. Am Dienstag Morgen fand bereits Protest gegen Shell in Hamburg statt.
Ronja Jacob (18) erklärt ihren Protest: “Shell veröffentlicht heute ihre Jugendstudie, in der es um die Sorgen, Ängste und das Leben junger Menschen geht. Gleichzeitig ist Shell einer der dreckigsten Konzerne, der jedes Jahr Milliarden an Profiten mit der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas macht und damit wissentlich unsere Zukunft verfeuert. Ich frage mich, was Shell wichtiger ist: Unser Leben oder ihr Profit?”
Shell hat in diesem Jahr ihre Ziele in Sachen Klimaschutz deutlich zurückgeschraubt, um ihren Gewinn zu maximieren. [1] Gleichzeitig ist — angesichts der Tatsache, dass Shell der zweitgrößte börsennotierte Emittent von Treibhausgasen ist — ein Umsteuern dringend notwendig, um die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe einzudämmen und Milliarden von Menschen Leben zu retten. Stattdessen investiert Shell weiterhin in die fossile Vergangenheit: Öl, Kohle und Gas. Damit feuert der Konzern aktiv die Klimakatastrophe an — und verursacht Fluten, Dürren und andere, tödlichen Extremwetterereignisse.
Auch Petra (49) von den Eltern gegen die Fossilindustrie ist am Protest beteiligt. “Ich kann als Mutter nicht zusehen, während fossile Konzerne wie Shell die Zukunft meiner Kinder zerstören. Diese Konzerne wissen seit Jahrzehnten über die Gefahren der Klimakrise und haben sich dennoch entschieden, ihr tödliches Geschäftsmodell voranzutreiben. Ich empfinde es als Doppelmoral, eine Studie über die Befindlichkeiten von jungen Menschen in Auftrag zu geben, während derselbe Konzern gleichzeitig dazu beiträgt, das Leben und die Zukunft junger Menschen durch die Förderung fossiler Brennstoffe zu zerstören.“
Die Letzte Generation und Eltern gegen die Fossilindustrie werden in den nächsten Wochen und Monaten weiter dieses Unrecht aufzeigen und deutlich machen, dass es jetzt Zeit für eine ehrliche Debatte über notwendige Maßnahmen zur Abschwächung der Klimakatastrophe ist. Die Letzte Generation wird sich deshalb auch weiter mit Ungehorsamen Versammlungen und Protesten an Orten der Ungerechtigkeit im ganzen Land versammeln und ihren Widerstand auf die Straßen der Republik tragen.
[1] Reuters: Shell schraubt CO₂-Ziele zurück
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/klimawandel-shell-senkt-co-ziele-bis-2030-und-fokussiert-sich-auf-profite-und-gasnachfrage-a-237f2dac-0347-49f9-b2da-5b5e64c1b9b2 “
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Letzte Generation – 16. Oktober 2024
Foto: © Letzte Generation