KLIMAWANDEL & VORSORGE
Dem Klimawandel mit Vorsorge begegnen – Klimakolumne der Trierer Klimaschutzmanagerin Meike Eisenbeis
„.. in jedem Fall wird Vorsorge auf die Dauer auch deutlich kostengünstiger sein als ständige Nachsorge.“ Dieser finale Satz in der heute vom Trierer Presseamt erhaltenen Klimakolumne der Trierer Klimaschutzmanagerin Meike Eisenbeis fasst die notwendige Orientierung in Sachen Folgen des Klimawandels gut zusammen. Hitze und Hochwasser – vor allem letzteres – haben unsere Region und angrenzende Bundesländer bzw. Länder in den letzten neun Monaten auffällig intensiv mitgenommen (die Ahrtal- und Kyll-Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 bleibt dabei als Extremum unvergessen).
Die Verursacher sind und bleiben wir Menschen – wo ist die Handbremse?
Dass wir Menschen verantwortlich für die Klimaveränderungen und den Folgen auf das Wetter sind, ist unbestritten. Und je länger wir warten mit einer Folge aus diesem Sachverhalt, desto rigoroser und vor allem unsere Freiheit einschränkender werden die Maßnahmen sein. – Solange aber der notwendige Schritt ausbleibt, müssen wir vorbeugen. Der politisch immer wieder geforderte Versicherungsschutz ist eine Sache. Doch auch – und IT ist da schon trainiert dafür – könnten vor Starkregenereignissen Wasser abgelassen werden, so dass die Aufnahmekapazitäten von Sammelbecken auf ein Maximum erhöht werden können. Sogenannte Bewässerungsanlagen von mit Dachbegrünungen ausgestatteten Häusern arbeiten bereits nach diesem Prinzip. So unter anderem bei Retentionsdächern von dem Unternehmen Optigrün ausgestatteten Wohn- und Büro-Komplexen (vgl. https://www.optigruen.de/aktuelles – Unser die Architektur betreffendes Interesse an Lösungsansätzen hatte uns auf das Unternehmen gebracht).
Die Zahlen und Folgen des Klimawandels, die Bau- aber auch Garten-architektonische Auseinandersetzung von Dämm-Maßnahmen mit Grün und Blau (Pflanzen und Wasser), sowie Schritte und damit Veränderungen in Hinblick auf die 17 UN-Ziele für 2030 sollten den kurzfristigen Blick auf vorsorgende Maßnahmen nicht außer Acht lassen. Denn die nächste übermäßige Regenmenge wartet nicht, sie kommt!
Gerne übernehmen wir hier deshalb die Klimakolumne von Meike Eisenbeis:in der vollständigen Form, wie sie uns vom Trierer Amt für Presse und Kommunikation zugesandt wurde:
„Klimakolumne: Vom Einfluss des Klimawandels auf das Wetter
In der aktuellen Kolumne schreibt Klimaschutzmanagerin Meike Eisenbeis über das Wetter in diesem Jahr und über dessen Verbindung zum Klimawandel.
„Ein komisches Wetter war das dieses Jahr“ – so oder so ähnlich habe ich es in den letzten Wochen viel um mich herum gehört. Erst kühl und nass, gar kein richtiger Frühling, dann relativ kurz total heiß und im September noch mit Tagen über 30 Grad. Wechselhaft war es, im Durchschnitt aber laut Messungen des Deutschen Wetterdienstes DWD deutlich zu warm. Das Temperaturmittel in Deutschland lag im Sommer 2024 mit 18,5 Grad im Vergleich zur Messperiode von 1991 bis 2020 um 0,9 Grad höher; im Vergleich zur vorigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 sogar um 2,2 Grad. Also sehen wir in den gemessenen Daten eine Abweichung nach oben, auch wenn uns die gefühlten Temperaturen in diesem Jahr nicht immer unbedingt so vorkamen.
Und dann waren da noch die Tage und Ereignisse, die wirklich extrem waren. Eisregen, dann der Starkregen im Mai, der zahlreiche Keller und Straßen unter Wasser gesetzt hat und die sehr heißen Tage im August bis hin zu den schweren Überschwemmungen in unseren europäischen Nachbarländern. Mit diesen so genannten Extremwetterlagen müssen wir laut Deutschen Wetterdienst (DWD) in Zukunft wohl öfter rechnen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen den weltweiten Zusammenhängen und Verbindungen zwischen Wetterereignissen und dem Klimawandel seit einigen Jahren immer mehr auf die Spur und finden ganz enge Verbindungen. Verfeinerte Klimamodelle und -daten sowie schnellere Computer helfen der so genannten Zuordnungs- oder Attributionsforschung dabei. Die beobachtete und nachgewiesene Häufung der Extremwetterereignisse scheint die Annahme der Forscherinnen und Forscher zu bestätigen, dass bei weltweit steigenden Temperaturen auch die extremen Ereignisse zunehmen.
Was machen wir also jetzt mit diesem Wissen? Für uns Klimaschutzmanager ist das eine zentrale Frage. Natürlich schützen wir weiter, was wir nur können. Aber wir müssen uns auch darauf vorbereiten, dass wir bisherige Veränderungen nicht mehr umkehren können und uns mit vielen Entwicklungen abfinden müssen. So ist es für die Zukunft wichtig, auch die Klimawandelanpassung voran zu treiben. Die Stadt Trier hat das in einigen Bereichen bereits erkannt: Die Vorsorge vor Starkregen und Hochwasser und die Erstellung und Umsetzung des Hitzeaktionsplans sind Aufgaben, die zukunftsgewandt und vorausschauend das Leben in Trier lebenswert erhalten möchten. Dabei geht es in keiner Weise darum, irgendwem Angst vor der Zukunft zu machen oder Panik zu verbreiten. Im Gegenteil. Vorsorge ist besser als Nachsorge. Und in jedem Fall wird Vorsorge auf die Dauer auch deutlich kostengünstiger sein als ständige Nachsorge.“
Vortext: Christoph Maisenacher
Quelle: Amt für Presse und Kommunikation Trier / Meike Eisenbeis – 9. Oktober 2024
Foto: Mika Baumeister / Unsplash