How dare you? (Wie könnt Ihr es wagen? – Wie kannst Du es wagen?) ist eine Frage, die dringende Antworten verlangt! - Foto: © Letzte Generation
Der Flughafen Kassel-Calden verschlingt Steuergelder. - Foto: Andreas Lischka –Pixabay. com

KLIMASTREIK

Eine Generation sucht Ihren Weg: die LG hält uns Spiegel vor, die unser Verhalten in Frage stellen

“ Die Letzte Generation (kurz LG) ist ein Zusammenschluss und eine seit Ende 2023 eingetragene Marke von Klimaaktivisten in Deutschland […]. Sie verfolgt das Ziel, durch Mittel des zivilen Ungehorsams Maßnahmen der Regierungen zur Einhaltung des Übereinkommens von Paris und des 1,5-Grad-Ziels zu erzwingen.“ (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Letzte_Generation)

Und im Grunde hatte Barack Obama einen passenden Satz formuliert, den wir alle uns, die in Trier, Rheinland-Pfalz, Deutschland oder auf der Welt leben, auf die Stirn schreiben sollten:

„Wir sind die erste Generation, die den Effekt des Klimawandels zu spüren bekommt,
und die letzte Generation, die etwas dagegen machen kann.“
(Barack Obama: Tweet vom 23. September 2014 – vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Letzte_Generation)

Letze Generation halt nicht still, sondern deckt auf!

Der Ausruf „How dare you?!“ (zu Deutsch „Wie kannst Du / könnt Ihr es wagen“), den die Unterstützer:innen der Letzten Generation am heutigen 21. September 2024 auf die Fassadenfläche des Terminals am Flughafen Kassel-Calden notiert haben hat eine historische Tradition: Zum UN-Klimagipfel am 23. September 2019 in New York hatte Greta Thunberg diesen Satz den versammelten Politikern entgegengeschleudert. (vgl. https://www.stern.de/politik/ausland/greta-thunbergs–how-dare-you—-wird-geschichte-schreiben-8920164.html)

Die Kasseler Aktion der Letzten Generation hatte uns auch an die RTL-Sendung „Mario Barth deckt auf!“ erinnert. Denn im Flughafen Kassel-Calden werden Steuergelder versenkt, die effektiver eingesetzt werden können.

Schweigen ist keine Alternative,

sonst hätte niemand am globalen Klimastreik (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-09-17b/) gestern teilnehmen müssen.

Was heute am Flughafen Kassel-Calden los war, das schildert folgende Presseinformation der Letzten Generation:

Flughafen Kassel-Calden, 21.09.2024, 12 Uhr — Unterstützer:innen der Letzten Generation haben soeben in leuchtend roten Buchstaben „How dare you?!“ an die Fassade des Terminals am Flughafen Kassel-Calden geschrieben. Daneben prangen dutzende rote Handabdrücke auf einer Glaswand und unterstreichen die Ernsthaftigkeit des Anliegens. Die Unterstützer:innen sind alle unter 20 Jahre alt. Sie fordern von der Bundesregierung einen Stopp der Subventionen für den Regionalflughafen, um die Lebensgrundlagen zu sichern und das milliardenfache Leiden von Menschen abzuschwächen/einzudämmen.

Fliegen verbrennt so viel Energie wie keine andere Fortbewegungsart. Die Klimawirkung, die sich aus CO2-Ausstoß und weiteren klimawirksamen Emissionen wie Stickoxiden und Wasserdampf zusammensetzt, liegt bei 5%. Während der Flugverkehr im globalen Norden hoch subventioniert wird, steht er 90% der Weltbevölkerung vor allem im globalen Süden nicht zur Verfügung. Fast 40% der Bevölkerung in Deutschland leiden zudem unter Fluglärm. [1]

„Ich kann nicht länger zusehen, wie unsere Regierung lieber Geld in Flughäfen steckt als in unsere Zukunft!“, sagt Ronja Jacob, 18 Jahre alt. Sie erklärt ihren Protest: „Das gefährdet die Zukunft von uns jungen Menschen! Es ignoriert alle, die schon jetzt unter dem Regierungsversagen leiden. Die Subventionen für diesen Flughafen gehören abgeschafft und sinnvoll investiert!“

Der Flughafen Kassel-Calden wird jährlich mit Millionen an Steuergeldern finanziert, da er keine Profite erwirtschaftet und weit hinter den berechneten Fluggästen zurückbleibt. Statt den Airport fair herunterzufahren, wird er mit Steuergeldern künstlich gefördert. Zwischen November 2024 und Februar 2025 werden insgesamt nur sechs Flüge in Kassel starten. Der Flughafen macht jedes Jahr Millionen Euro Verluste, bezahlt aus Steuern. [2]

„Ist der Regierung unsere Zukunft vollkommen egal?“, fragt sich der 17-jährige Hannes Sommerkamp. Er verdeutlicht: „Vor zehn Jahren wurde das Pariser Klimaschutzabkommen von unserer Regierung unterschrieben. Wir haben das 1,5-Grad-Ziel gerissen und sind jetzt mitten in der Klimakatastrophe.“ Weiter führt er aus: „Eigentlich müsste ich jetzt gerade für meinen Abschluss und meine nächsten Klausuren lernen, aber wie könnte ich dabei zusehen, wie alles um mich herum zerstört wird? Die Zeit für Widerstand ist jetzt!“

Ab dem 25. September werden hunderte Menschen in Kassel zusammenkommen und die Ungerechtigkeit des Regionalflughafens Kassel-Calden aufzeigen. Diese Ungerechtigkeit werden die Unterstützer:innen der Letzten Generation nicht hinnehmen. Sie kündigen für den 28. September die erste große Ungehorsame Versammlung in Kassel an.

[1] Umweltbundesamt: Flugreisen möglichst vermeiden und Alternativen nutzen
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet/flugreisen#gewusst-wie

[2] Hessenschau: Kassel Airport steht im Winter ohne feste Flugverbindungen da
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/winterflugplan-kassel-airport-steht-ohne-feste-flugverbindungen-da-v2,airport-kassel-winterflugplan-100.html

 

Vortext: Christoph Maisenbacher / Trierer Umschau
Quelle: Presse – Letzte Generation – 21. September 2024
Foto (Aktion): © Letzte Generation – Foto (Airport Kassel): Andreas Lischka –Pixabay. com