Wie viele Igel gibt es in Deutschlands Gärten – Ein Projekt des NABU vom 20. bis 30. September 2024 - Foto: © Andrea Kammer/NABU-naturgucker.de
Wie viele Maulwürfe gibt es in Deutschlands Gärten – Ein Projekt des NABU vom 20. bis 30. September 2024 - Foto: Tabble – pixabay.com

NATURSCHUTZ

Nutztiere im Garten – Wo sind unsere Igel und Maulwürfe? – Ein Zählprojekt

Maulwürfe sind wie Igel nützliche Bewohner des Gartens. Der Maulwurf steht seit 1988 in Deutschland unter Naturschutz. Der Igel ist über die Bundesartenschutzverordnung sogar besonders geschützt. Und wer es noch deutlicher will: das Fangen, Verletzen, Töten von Igeln oder die Beschädigung bzw. Zerstörung von Ruhe- oder Fortpflanzungsstätten wird in Rheinland-Pfalz mit bis zu 5.000 Euro geahndet. Im Saarland sind es schon 10.000 Euro und in den meisten Bundesländern 50.000 Euro. Das gleiche gilt für den Maulwurf.

Igel und Maulwurf sind Ihre Helfer im Garten

So ein Igel verputzt Laufkäfer, Spinnen, andere Insekten und auch Mäuse. Ein Maulwurf sorgt für einen gesunden, gut durchlüfteten Boden. Auf seinem Speiseplan stehen Schnecken und Käferlarven. Hauptfeind von Igel und Maulwurf im Garten ist der Mensch mit seinem Rasenmäher und seinem fehlenden Toleranz gegenüber Maulwurfhügeln. Dabei sind die eine Auszeichnung für das vom Maulwurf eingenommene Revier in Sachen Bodenqualität.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) startet Bestandsprojekt mit Gartenbesitzern

Gerne ladet die Trierer Umschau Sie als Gartenbesitzer ein, sich am in drei Tagen startenden NABU-Projekt zu beteiligen. Folgende Pressemeldung liegt uns vor:

Wo sind unsere Igel und Maulwürfe?
Vom 20. bis 30. September nach den heimlichen Gartenbewohner schauen und sie melden

Maulwürfe und Igel leben in vielen Gärten. Trotzdem bekommt man sie selten zu Gesicht. Vom 20. bis 30. September sind alle dazu aufgerufen, genauer hinzuschauen und die heimlichen Garten- und Parkbewohner zu melden. „Wer mitmacht, leistet einen Beitrag zum Artenschutz“, sagt Milena Stillfried, NABU-Citizen-Science-Expertin. „Denn nur, wenn wir mehr über das Vorkommen dieser Arten wissen, können wir auch passende Schutzmaßnahmen entwickeln.“

Igel sind beispielsweise den Gefahren durch den Straßenverkehr, durch Gifteinsatz im Garten und durch Mähroboter ausgesetzt. Wenn Gärten wenig naturnah gestaltet sind, finden sie zudem kaum Nahrung und Unterschlupf. So geht ihre Population zurück, inzwischen steht der Igel auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Trotzdem fehlen immer noch konkrete Bestandszahlen zum Igel, ebenso zum Maulwurf. Der scheue Buddler ist ein Nützling für jeden Garten, denn er frisst neben Regenwürmern auch Raupen, Schnecken und Engerlinge. Stillfried: „Weil viele das nicht wissen, wird er leider immer noch häufig aus Gärten vertrieben.“

„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt von NABU|naturgucker, NABU, LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern), Deutscher Wildtier Stiftung, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und Deutscher Gartenbau-Gesellschaft 1822. Ziel ist es, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Darauf aufbauend können gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.

Meldungen können über www.igelsuche.de, in Bayern über www.igel-in-bayern.de, abgegeben werden. 2023 wurde die Meldeaktion ins Leben gerufen. Die letzte Zählung fand vom 17. bis 27. Mai statt.

Mehr Infos: https://ots.de/wEaHh1

Melde-App: https://www.igelsuche.de

 

Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Naturschutzbund Deutschland (NABU) – 17. September 2024
Foto / Igel: © Andrea Kammer/NABU-naturgucker.de – Foto / Maulwurf: Foto: Tabble – pixabay.com