GESUNDHEIT & KLIMASCHUTZ
Lassen Sie das Elterntaxi-Lenkrad los – Julia Hollweg notiert Alternativen
Die letzte Klimaschutzkolumne welche das Amt für Presse und Kommunikation der Stadt Trier verschickt hat, beschäftigte sich mit dem Urlaub und einer möglichen CO2-Reduzierung beim Reisen. (vgl. https://www.trierer-umschau.de/2024-08-26a/).
Zu der gestern uns zugesandten Klimaschutzkolumne von Julia Hollweg könnte fast eine Fortsetzung der ADAC-Tipps für den sicheren Schulweg sein (vgl. unsere Information https://www.trierer-umschau.de/2024-08-23b/). Denn auch der ADAC hat darin sein Auge auf das „Elterntaxi“ geworfen.
Nochmals danke an Julia Hollweg für Ihre Anregungen, die zweifelsfrei die UN Ziele für nachhaltige Entwicklung „Gesundheit und Wohlergehen“ und „Maßnahmen zum Klimaschutz“ betreffen:
„Verzicht auf „Elterntaxi“ schont nicht nur die Umwelt
Klimaschutzkolumne von Julia Hollweg
Liebe Eltern, das neue Schuljahr ist gestartet und wieder verstopfen allmorgendlich die „Elterntaxen“ die Flächen vor den Schulen. Es ist Zeit, das Lenkrad loszulassen und unseren Kindern die Chance zu geben, ihre eigenen Wege zu gehen – buchstäblich.
• Die Abenteuer des Schulwegs
Erinnern Sie Sich noch an Ihre eigene Schulzeit? An die spannenden Gespräche im Bus, an geheime Abkürzungen durch den Park oder das Wettrennen mit Freunden zur Schule? Genau diese Abenteuer entgehen unseren Kindern, wenn wir sie bis vor die Schultür kutschieren. Lasst sie doch mal wieder die Welt mit eigenen Augen entdecken – und nicht nur durch die Autoscheibe.
• Fitness auf zwei Beinen
Wer braucht schon ein Fitnessstudio, wenn man den Schulweg zu Fuß zurücklegen kann? Ihre Kinder werden zu wahren Marathonläufern – oder zu Sprinterinnen, wenn sie mal wieder den Bus verpasst haben.
• Der Bus als rollende Sozialstudie
Der Schulbus ist wie eine Miniatur- Gesellschaft auf Rädern. Hier lernen Kinder wichtige Lektionen fürs Leben: Wie man sich einen Sitzplatz erkämpft, wie man Freundschaften knüpft und wie man den Busfahrer dazu bringt, auch mal ein Auge zuzudrücken, wenn man den Fahrschein vergessen hat. Das sind Fähigkeiten, die kein „Elterntaxi“ vermitteln kann.
• Der Dank der Umwelt
Stellt Sie Sich vor, jedes „Elterntaxi“ würde durch einen Spaziergang oder eine Busfahrt ersetzt. Die Luft vor den Schulen wäre plötzlich so rein, dass die Biologielehrer ihre Freiluftexperimente direkt vor der Schultür durchführen könnten. Eure Kinder werden zu kleinen Umwelthelden – und Ihr spart nebenbei noch Spritgeld.
• Die Morgenstress-Befreiung
Ich kenne das auch, der verzweifelte Versuch für vier Kinder gleichzeitig Frühstück zu machen, Schulbrote zu schmieren und das Auto aus einer engen Parklücke zu manövrieren. Stellen Sie Sich vor, Sie könnten stattdessen gemütlich den Kaffee trinken, während Ihre Kinder selbstständig zur Schule aufbrechen.
Fazit: Lasst die Kinder fliegen!
Liebe Eltern, es ist Zeit, das „Elterntaxi“ in den Ruhestand zu schicken. Geben Sie Ihren Kindern die Chance, ihre Flügel auszubreiten und den Schulweg als das zu erleben, was er ist: ein Abenteuer. Sie werden selbstständiger, fitter und umweltbewusster. Also, schnallen Sie die Kinder ab, geben Sie ihnen einen Schubs aus der Tür und winken Sie ihnen hinterher. Sie werden es danken – vielleicht nicht heute, aber definitiv, wenn sie eines Tages selbst als Eltern vor der Entscheidung stehen: „Elterntaxi“ oder Abenteuerreise?“
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Amt für Presse und Kommunikation Trier / Julia Hollweg – 10. September 2024
Foto: Alex Agrico – pixabay. com