Die meisten Wildkatzen-Jungen kommen vom April bis Juni zur Welt – doch auch im August können Junge in den Wäldern auf die jagende Kätzin warten - Foto: © Thomas Stephan / BUND
Video: © BUND Germany – Verwechslungsgefahr 1: Kannst du Wildkatzen von Hauskatzen unterscheiden?
Ein Erkennungszeichen der Wildkatze ist der breite buschige Schwanz mit zwei bis drei schwarzen Ringen - Foto: © Thomas Stephan / BUND
Video: © BUND Germany –Verwechslungsgefahr 2: Wildkatzenhunge im Wald lassen
Leider unterscheiden sich Wildkatzen-Junge kaum von den der Hauskatzen - Foto: © Thomas Stephan / BUND
Video: © BUND Germany –Wildkatzenjunges mitgenommen
Etwa die Hälfte der deutschen Wildkatzen (3000) leben in Rheinland-Pfalz - Foto: © Thomas Stephan / BUND
Wildkatzen sind nachtaktive Bewohner unserer Wälder - Foto: © Thomas Stephan / BUND

NATURSCHUTZ

Zum Weltkatzentag am 8. August 2024 die Wildkatzen betrachten

Unsere Redaktion konnte den „Weltkatzentag“, der am 8. August 2024 begangen wurde, nicht links liegen lassen. Vor allem waren wir als Wald-Fans begeistert von der Presseinformation des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), die sich mit den Wildkatzen auseinander setzt. Bei den Wildkatzen handelt es sich um Bewohner unserer Wälder, die bereits VOR den Hauskatzen hier heimisch waren. Sie sind scheu und nur selten sichtbar. Die Wildkatze ist eine streng geschützte Art!

Zwar kommen die meisten Wildkatzen-Jungen vor allem in den Monaten April bis Juni zur Welt. Doch wenn eine Kätzin den Wurf verliert, dann kann es zu einem weiteren Wurf im Sommer kommen. Da aktuell viele Wanderer in den Wäldern unterwegs sind, haben wir in unsere Berichterstattung zum Weltkatzentag auch die vom BUND publizierten YouTube-Videos in die Foto-Folge eingebaut. Denn Verwechslungen von Wild- und Hauskatzen sind gravierend, vor allem, was Jungtiere betrifft. Gerade bei diesen ist ein „Retten“ (ein Mitnehmen) nicht nur gefährlich, sondern ein Leidensweg, der auch tödlich enden kann.

Deshalb: wenn Sie Wildkatzen-Junge finden, nehmen Sie diese niemals mit, sondern kontaktieren Sie – wenn Sie sicher sein wollen – eine Wildtierauffangstation.

Bevor wir die Pressemeldung vom BUND übernehmen, dürfen wir noch einen Link zu der Wildkaten-Seite des Vereins notieren: https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/wildkatze/europaeische-wildkatze/

In Rheinland-Pfalz leben 50 % der deutschen Wildkatzen

Und um dann doch in unserem Bundesland zu bleiben: der SWR hielt fest, dass etwa die Hälfte der deutschen Wildkatzen in Rheinland-Pfalz zuhause sind. Der Link ist eine gute Ergänzung zum Thema Wildkatze: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/wildkatze-im-pfaelzerwald-erkennen-und-schuetzen-100.html

Weltkatzentag: Gemeinsam Europäische Wildkatzen retten

Zum Internationalen Tag der Katze am [vergangenen Donnerstag, dem 8. August 2024] ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland dazu auf, sich für den Schutz der Europäischen Wildkatze einzusetzen. Die Hauskatze (Felis catus) zählt mit einer deutschlandweiten Population von ungefähr 15,7 Millionen zum beliebtesten Haustier. Dazu kommen weitere Millionen freilebende Straßenkatzen. Oft wird die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) mit der Hauskatze verwechselt. Sie ist jedoch eine eigenständige und stark gefährdete Art. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben hierzulande heute etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland.

Thomas Mölich, wissenschaftlicher Leiter Rettungsnetz Wildkatze: „Die Wildkatze ist im Gegensatz zur Hauskatze eine scheue Waldbewohnerin. Auf Veränderungen und Störungen ihres Lebensraums reagiert sie empfindlich. Insbesondere der Verlust und die Isolierung ihrer Lebensräume machen ihr zu schaffen. Darüber hinaus ist der Straßenverkehr, die genetische Vermischung mit Hauskatzen und unser aller Verhalten im Wald eine Gefahr für die Art.“

Um die Bestände der Wildkatze zu schützen gibt der BUND Tipps an die Bevölkerung. Jede*r kann die Wildkatze durch ein rücksichtsvolles Verhalten im Wald schützen – insbesondere während der Zeit der Jungenaufzucht. Das ist im Frühjahr von März bis Mai und manchmal, wenn der Frühjahrswurf verloren geht, im Spätsommer von August bis September. Am besten bleiben Spaziergänger*innen auf den Wegen und führen Hunde stets an der Leine. Falls sich ein graugetigertes Kätzchen zeigt, bitte Abstand halten. Der BUND gibt auf seiner Website Tipps, was in diesem Fall zu tun ist.

Durch Kastrierung von Hauskatzen Wildkatzenpopulationen schützen

Menschen, die Katzen beherbergen, können sich gezielt für den Erhalt der Verwandten ihrer Haustiere einsetzen. Paarungen von Haus- und Wildkatzen können die heimische Wildtierart gefährden. Deshalb ruft der BUND alle Besitzer*innen von Freigänger-Katzen dazu auf, ihre Tiere kastrieren zu lassen. So vermeiden Sie eine unkontrollierte Vermehrung und die Wildkatze erhält ihre speziellen Anpassungen an ihren Lebensraum. Außerdem bleibt unerwünschten Jungtieren von Hauskatzen unnötiges Leid erspart.

Für Menschen, die Wald und Wiesen besitzen und/oder bewirtschaften, hat Mölich ebenfalls Ratschläge: „Wildkatzen halten sich besonders gern an Waldrändern auf, wenn diese eine gewisse Vielfalt an Strauch- und Baumarten aufweisen. Am Waldrand aufgeschichtete Reisighaufen und viel belassenes Totholz nutzt die Wildkatze schnell als Versteck und Ort der Nahrungssuche. Im Idealfall führen Hecken vom Waldrand in die Wiesenlandschaft hinein. Sie wirken als Erweiterung des artenreichen Waldrandes. Der BUND gibt viele weitere Tipps in seiner neuen Broschüre. Von solchen Strukturen profitieren auch zahllose weitere Tier – und Pflanzenarten.“

Hintergrund:

Im Rettungsnetz für die Wildkatze engagieren sich elf BUND-Landesverbände sowie der Bundesverband und die BUNDjugend für den Schutz der Europäischen Wildkatze und ihrer Lebensräume. Damit decken sie das gesamte Verbreitungsgebiet der Art in Deutschland ab.

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Der BUND zielt darauf ab, dass sich die Wildkatze neue Lebensräume erobern und wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Luchs, Bechsteinfledermaus oder Mittelspecht optimal. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), – 11. August 2024
Foto: © Thomas Stephan / BUND – Videos: © BUND Germany